Schrobenhausen
Finanziell alles in Butter

Stadtkämmerer Manfred Haiplik stellt die aktuelle Entwicklung des Haushaltes vor

26.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Heuer wird es nichts mehr mit dem Innenstadtumbau, was Schrobenhausens Stadtkämmerer Manfred Haiplik einerseits mit Blick auf die Finanzentwicklung derzeit freut, weil er das Geld in diesem Jahr spart. Aber im kommenden Jahr muss er die Ausgaben wieder im Etat unterbringen, was ihn nicht mehr ganz so sehr freut. - Foto: kx

Schrobenhausen (SZ) Mehr Gewerbesteuer als geplant nimmt die Stadt Schrobenhausen heuer ein, dafür wird weniger Geld als geplant ausgegeben. Die Folge: Die Schulden sinken, Kredite werden nicht gebraucht. So stellt sich die Finanzlage der Stadt für Kämmerer Manfred Haiplik dar.

"In diesem Jahr ist alles in Butter", sagt Haiplik den Stadträten in ihrer jüngsten Sitzung. Nach einem Dreivierteljahr sehe die Finanzlage der Stadt gut aus. Das ist vor allem einer sprudelnden Steuerquelle zu verdanken. Die Gewerbesteuer liegt laut Haiplik schon nach neun Monaten um mehr als 740 000 Euro höher als für das gesamte Jahr eigentlich geplant. "In diesem Jahr läuft es richtig gut", kommentiert Haiplik diese Entwicklung. Das freut auch Christian Spreitzer (proSob): "Die Gewerbesteuereinnahmen sehen gut aus." Allerdings dämpft Haiplik zu viel Optimismus bei den Kommunalpolitikern: "Endgültig kann man erst am 31.12. sagen, wie hoch die Gewerbesteuer ausfällt."

Für Haiplik gibt es noch einen Grund, warum sich das Finanzjahr bislang besser als erwartet entwickelt hat. Die Ausgaben seien zurückgegangen. Mit einem großen Batzen von rund 2,4 Millionen Euro mache sich auch bemerkbar, dass in diesem Jahr nicht mehr mit dem Innenstadtumbau begonnen werde. Das und weitere Projekte, die in diesem Jahr nicht mehr realisiert werden, führe auch dazu, dass die geplante Kreditaufnahme in Höhe von rund 3,2 Millionen Euro wohl nicht mehr in Anspruch genommen werden müsse, so Haiplik weiter. Wenn nichts dazwischen komme, schränkt Haiplik ein. Allerdings geht er davon aus, dass in den letzten Monaten dieses Jahres nichts mehr Unerwartetes geschehe.

Das zieht laut Haiplik noch einen positiven Effekt nach sich. Der Schuldenstand von rund 8,8 Millionen Euro werde zum Jahresende wohl sinken. Da keine Kredite aufgenommen werden müssten und die Stadt 600 000 Euro tilge, würden zum Jahresende auf der Schuldenseite lediglich noch 8,2 Millionen Euro stehen, rechnet Haiplik den Stadträten vor.

Wo Licht ist, ist in der Regel auch Schatten. Die nicht realisierten Projekte in diesem Jahr werden sich - wie der Innenstadtumbau - im kommenden Jahr im Haushalt wiederfinden, sagt Haiplik. Das sei aber für das kommende Haushaltsjahr eher problematisch. Bereits in der Novembersitzung des Stadtrates möchte Haiplik den Kommunalpolitikern die Etatdaten für 2017 vorlegen. Spätestens aber im Dezember. Haiplik: "Dann sehen Sie, wie schwierig das nächste Jahr wird." Das sieht auch Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU) so und versucht dennoch Optimismus für die Beratungen zu versprühen: "Wir werden es in schwierigen und konstruktiven Debatten schultern."