Schrobenhausen
Erinnerung an die Vergangenheit

25.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

Schrobenhausen/Maria Kulm (oh) Vor Beginn der Messe sprach Helmut Eikam einige Worte der Begrüßung und erinnerte an die schönen wie auch die dunklen Stunden der Vergangenheit dieser Landschaft.

Er begrüßte zunächst die "Pilger beiderlei Zunge", also deutscher wie tschechischer Sprache.

Dann erzählte er von seinen starken Bindungen zu dieser Wallfahrtskirche, die ihn immer wieder hier herzieht. Seine Mutter wurde in dieser Kirche getauft, hat hier ihre erste heilige Kommunion empfangen und die Firmung und hat hier auch geheiratet, berichtete er, um dann aus einem Buch zu zitieren, das Ernst Ehler, Franz Josef Mayer und Hans Scholz 1995 herausgegeben haben. "Zeit des Aufbruchs in der neuen Heimat" heißt es und eines der Kapitel sei von seiner Mutter geschrieben worden, erzählte er sichtlich bewegt, über das Ende seiner Familie im Egerland. Seine Mutter hatte dort geschrieben: "Am Pfingstsonntag wallfahrteten wir nach Maria Kulm und dankten hier, dass die Familie wieder zusammen war. Mehr noch aber beteten wir um eine erträgliche Zukunft. Schon einen Tag später, also am Pfingstmontag, wurden wir in ein Auffanglager nach Falkenau gebracht. Utensilien, 50 Kilogramm pro Person, durften wir mitnehmen und etwas Geld". Man konnte die Betroffenheit in der Stille dieser Kirche geradezu spüren, die diese Worte auslösten.

Dann wünschte Eikam: "Möge die heilige Maria ihren Mantel ausbreiten und uns schützen vor der Wiederholung politischer Irrwege, die beide Seiten gegangen sind, und möge Maria Kulm zu einem Bindeglied beider Völker werden. Denn Maria ist in unserem Herzen und Maria Kulm in der Mitte Europas".