Schrobenhausen
Eine poetische Reise durch das Goachat

Mit Gedichten und Gitti Sandner ging es für 14 Interessierte durch das Schrobenhausener Naturschutzgebiet

17.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:10 Uhr

Auf eine poetische Reise ins Grüne nahm Gitti Sandner (5. v.r.) ihre 14 Teilnehmer mit. Im Goachat gab es für so manchen Teilnehmer noch viel Interessantes über die schöne Schrobenhausener Natur zu erfahren. - Foto: Sailer

Schrobenhausen (SZ) Zum ersten Mal bot Gitti Sandner jetzt eine literarische Wanderung durch das Goachat an - und die wurde gut angenommen. 14 Literaturinteressierte träumten sich durch das Naturschutzgebiet.

Die Sonne findet langsam ihren Weg durch den morgendlichen Herbstnebel. Tau tropft von satten, grünen Gräsern. Ein orangefarbener Schmetterling, mit schwarzen Punkten flattert über das noch feuchte Gras und lässt sich schließlich auf einer schmalen Holzbrücke nieder. Ein malerischer Moment. Während dessen liest Gitti Sandner das Gedicht "Die Wälder schweigen" von Erich Kästner vor. 14 Zuhörer begleiten Sandner auf die poetische Reise durch Schrobenhausens Naturschutzgebiet, das Goachat.

Darunter ist auch Brigitte Streber vom Bund Naturschutz. "Uns geht es um die Erhaltung des Goachats, es ist einfach zu schade, es aussterben zu lassen", erklärt Streber der Gruppe. "Die Wanderung soll unsere Sinne schärfen, wir sind hier ganz im Einklang mit der Natur." Streber unterstützt Sandner tatkräftig bei ihren Vorträgen und gibt ihr Wissen über die Flora und Fauna des Gebiets zum Besten.

Botaniker Ernst Krach aus Zuchering ist Experte, wenn es um Natur und das Goachat geht. Immer wieder seilt er sich von der Gruppe ab, stapft mit seinen grünen Gummistiefeln vorsichtig durch das Moos und fängt mit seiner Kamera Momente ein, die sich ihm in der Natur anbieten. Er scheint sich hier fast wie zu Hause zu fühlen. Als er detailgetreu von Libellen berichtet, die man im Goachat bewundern kann, staunen die Zuhörer nicht schlecht. Dass es dort auch Eidechsen zu entdecken gibt - wenn man genauer hinsieht - wussten viele der Anwesenden beispielsweise gar nicht.

Fasziniert ist auch Herbert Olma aus Karlshuld, der zuvor noch nie im Schrobenhausener Goachat war. "Ich habe das hier heute mit der Gruppe ganz neu für mich entdeckt", sagt Olma. Schon seit Längerem wollte er sich die Natur hier ansehen, da auch er beim Bund Naturschutz aktiv ist. Außerdem habe er von einem erfolgreichen Schrobenhausener Künstler gehört, der Bilder im Goachat malt. Gemeint ist damit vermutlich Sig Fabig. "Ich finde es toll, dass in einer Kleinstadt wie Schrobenhausen die Malerei und Fotografie so gefördert wird und dadurch Kunst entsteht", fügt Olma begeistert hinzu.

Als die Mittagssonne die Wolkendecke endgültig durchbricht und das Wasser in den Sümpfen zum Schillern bringt, hat das Paarauengebiet etwas Zauberhaftes an sich. Im selben Augenblick liest Sandner den Zuhörern Gedichte von Bertold Brecht und Wolf Biermann vor, eine Spinne klettert an ihrem Netz entlang, ein Ast fällt kaum merklich vom Baum. Die Zuhörer genießen die Stimmung. Schließlich bietet sich nicht jeden Tag ein solcher Anblick.