Schrobenhausen
Eine Insel aus Eis und Fels

Klaus Englert eröffnete mit Grönland seine Reihe länderkundlicher Vorträge

21.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:27 Uhr

Schöne Bilder von der Ostküste Grönlands gab es bei der Präsentation zu sehen. - Foto: Englert

Schrobenhausen (SZ) Mit offenen Augen durch die Welt gehen, Neues entdecken, den Horizont erweitern. Dafür steht die Bildungsidee der Volkshochschule, dafür steht Kultur- und Schulreferent Klaus Englert, der mit einer Fotopräsentation über Grönland im Blauen Saal des vhs-Hauses seine Reihe länderkundlicher Vorträge eröffnete.

Englert erinnerte sich an die große Zeit der Diavorträge in den 70er-Jahren, als er selber eifriger Besucher von vhs-Veranstaltungen war. Ganz besonders im Gedächtnis sei ihm ein Abend mit dem weltberühmten Einhand-Segler Rollo Gebhard geblieben.

Die Dias von einst sind den Digitalfotos gewichen, aus dem Projektor ist ein Beamer geworden, die Welt ist zusammengerückt, aber nicht weniger aufregend. Nur viereinhalb Flugstunden von Deutschland entfernt liegt die Insel Grönland, bewohnt von gerade einmal 56 000 Menschen, die vornehmlich im schmalen eisfreien Küstensaum auf einer Fläche von immerhin 410 000 Quadratkilometern leben. Zum Vergleich: Deutschland hat 357 000 Quadratkilometer und 81 Millionen Einwohner. Die restlichen 80 Prozent Grönlands bedeckt Inlandeis, das bis zu 3400 Meter dick ist. Sprach man früher gerne vom "ewigen Eis", so fordert der Klimawandel zunehmend ein Umdenken. Überwältigt von den schieren Dimensionen, die Klaus Englert faktenreich darstellte, wurden die Besucher des Vortrags von den einzigartigen landschaftlichen Schönheiten der Insel in den Bann gezogen. Mit wunderschönen Bildern geleitete der Referent seine Gäste entlang der Ostküste, die immer wieder von kleinen Dörfern mit roten Holzhäusern, grauen Steinen, grünen Wiesen und - schließlich war gerade Sommer mit Temperaturen von vier Grad plus - einer unglaublichen Zahl bunter Blumen unterbrochen wird. Zu den Höhepunkten jeder Grönlandreise zählt beispielsweise das Eisfjord Kangia bei Ilulissat, wo riesige, eben gekalbte Eisberge auf das offene Meer treiben. Auch Grönlands Hauptstadt Nuuk, mit 17 000 Einwohnern so groß wie Schrobenhausen, lohnt einen Besuch, zumal Museen einen Einblick geben in die Geschichte und die traditionelle Lebensweise der Inuit, wie die einheimischen Grönländer heißen. Zu den Unterschieden zwischen Nuuk und Schrobenhausen zählt nach Englerts Worten auch: Nuuk hat eine phantastische Stadthalle.

Der Referent gab zudem viele nützliche touristische Hinweise: So fehlt es an Hotels, und Besucher ziehen es oft vor, auf dem Schiff, das sie von Ort zu Ort bringt, auch zu übernachten. Ebenso wenig gibt es Straßen zwischen den Ansiedlungen. Nur die Hauptstadt Nuuk verfügt über ein Wegenetz von 150 Kilometern. Naturfreunde lädt der arktische Sommer zu Wanderungen in herrlicher Landschaft ein, warme Kleidung und Mückenschutz vorausgesetzt.

Im Herbstsemester tauscht Schulreferent Englert den hohen Norden mit dem tiefen Süden und erzählt in Wort und Bild von seiner Reise nach Südafrika.