Schrobenhausen
Ein Zeichen setzen gegen Fremdenhass

Aktion "Sob ist bunt" möchte viele Schrobenhausener mit farbigen T-Shirts ausstatten

01.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:31 Uhr

Ein Slogan zum Tragen sollen die T-Shirts der Aktion „Sob ist bunt“ sein. Eines davon hat Joachim Siegl (2.v.r.) Bürgermeister Karlheinz Stephan (Mitte) übergeben - Foto: kx

Schrobenhausen (SZ)

Schrobenhausen (jsp) Schrobenhausen ist bunt und soll es auch bleiben – davon sind die Initiatoren der gleichnamigen Aktion überzeugt. Und das wollen sie auch deutlich zeigen. „Rechte Propaganda hat keinen Platz in unserer Stadt“, sagt Joachim Siegl, einer der Initiatoren von „Sob ist bunt“ und Vorsitzender des Vereins „Offene Türen – internationaler Treff“.

Ein neuer Teil des Programms sind bunte T-Shirts. Die Hemden in verschiedenen Farben mit dem Slogan „Schrobenhausen ist bunt – für Toleranz – gegen Rassismus“ gibt es derzeit zum Preis von zehn Euro zum Selbstkostenpreis beim Verein „Offene Türen“ (www.offene-tueren.net) oder auf der Facebook-Seite von „Schrobenhausen ist bunt“. Auch im Eine-Welt-Laden am Rathaus sowie im Jugendzentrum Zoom und in der Geschäftsstelle der Volkshochschule können die Leibchen erstanden werden.

Eines der ersten T-Shirts in einem knalligen Blauton hat Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan überreicht bekommen. Er ließ kaum eine Sekunde vergehen, und streifte sich das kurzärmelige Hemd gleich über. Schnell kam dabei die Idee auf, auch den Stadtrat mit einem Satz der T-Shirts auszustatten. Stephan kündigte an, im Stadtrat eine Umfrage zu starten, wer ein buntes T-Shirt haben wolle und in welcher Größe es geordert werden sollte.

Für Joachim Siegl und seine Mitstreiter Yüksel Sentürk, Klaus Toll und Richard Ripley sind die T-Shirts kein modischer Gag. Vielmehr sollen sie ein Zeichen dafür sein, dass die meisten Menschen in Schrobenhausen sich aktiv gegen Rassismus stellten. Fremdenhass brauche und wolle niemand in Schrobenhausen haben, sagt Siegl deutlich.

Menschen aus mehr als 60 Nationen leben laut Siegl friedlich in Schrobenhausen zusammen. „Leider gibt es in letzter Zeit vermehrt Aktivitäten rechter und rechtsradikaler Organisationen, die dieses Zusammenleben unter dem Deckmantel der Sorge um Kultur und Tradition stören wollen“, sagt Siegl. Das habe sich bei der Demonstration gegen den geplanten Bau einer Moschee in der Münchener Straße gezeigt. Siegl: „In Schrobenhausen ist kein Platz für rechte Propaganda, Fremdenhass und Hetzparolen.“ Und mit Blick auf die bunten T-Shirts meint Siegl: „Es ist unbedingt wichtig, dieses Hemd zu tragen.“