Schrobenhausen
Ein Abend im Pavillon

Die lange Nacht der Musik verdeutlichte die ganze Bandbreite der Städtischen Musikschule

29.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:08 Uhr

Bei der langen Nacht der Musik war für jeden etwas dabei: Die Akkordeon-Kids unter der Leitung von Helga Widmann (oben) begeisterten das Publikum. Nicht minder viel Applaus ergatterten die Musiker des Querflötenorchesters (unten l.) oder das Blockflöten-Quartett unter der Leitung von Hanne Fleck - Fotos: Faltin

Schrobenhausen (fat) Musik bis Sonntagfrüh gab es in der Städtischen Musikschule. Die Nacht der Musik war ein voller Erfolg, der Pavillon die ganze Zeit gut besucht bis proppenvoll. Auch Bürgermeister Karlheinz Stephan schaute vorbei und war begeistert von den Darbietungen.

Den Auftakt machten die Kinder der Musikalischen Früherziehung. „Eine Insel mit zwei Bergen“ – herzerfrischend gesungen und einstudiert unter Leitung von Gabi Rosendorfer – legte den Grundstein des Abends. Violinschüler von Anna Schwartz sangen zudem die Strophen ihrer Geigenlieder und spielten gemeinsam den Refrain unter Begleitung von Markus Freund, Gitarre und Anna Schwartz am Klavier.

Peppige Melodien für junge Akkordeonfans brachten die Akkordeon-Kids unter Leitung von Helga Widmann auf die Bühne. Durch ihre rhythmischen Klatscheinlagen rissen sie das Publikum begeistert mit. Klassische Flötentöne mit dem Blockflötenquartett Sophia Mayr, Tom Berlitz, Claudia Mathe-Ehrl und Hanne Fleck quer durch die Epochen über Renaissance, Barock bis hin zum Pop folgten.

Die Gitarre ist seit jeher eines der beliebtesten Instrumente an der Musikschule. Den beiden Gitarrenlehrern Markus Freund und Peter Maklar gelang mit ihren Ensembles gekonnt die Interpretation vieler aktueller Stilrichtungen. Voll Begeisterung waren die Mitglieder des Gitarrenorchesters und des Gitarren-Ensembles konzentriert bei der Sache.

Tanzbare und klassische Melodien aus Händels „Wassermusik“ in einer Fassung für vier Querflöten spielten Cathrin Gauss, Michaela Brucklacher, Natascha Kohl und Fredi Halbleib. Für ihre virtuosen Sechzehntelläufe und Trillerketten sowie ihr stimmiges Zusammenspiel erhielt die Gruppe besonderen Applaus vom Publikum. Einen musikalischen Farbtupfer brachte im Anschluss das Harfenduo Annelie Hammerl und Rosemarie Karrasch in das Programm. Stimmungsvolle Harfenakkorde zogen das Publikum voll in den Bann. Dankbarer Applaus war der Lohn.

Inzwischen war es finster geworden. Werner Egle präsentierte seine Oboenklasse und ließ seine Klavierschüler den Saal verzaubern. Die modernen Klavierballaden, die auf dem Programm standen, wurden stimmungsvoll von den jungen Künstlern interpretiert. Das Akkordeon erfreut sich in den vergangenen Jahren immer größerer Beliebtheit. Das Akkordeonorchester unter Leitung von Helga Widmann zeigte die große Bandbreite seines Könnens – vor allem bei einer stimmungsvollen Tangointerpretation.

Selbst eine Stunde vor Mitternacht war der Pavillon immer noch gut besetzt. Noch wurde auf der Bühne Musik geboten, da herrschte bereits lebhafte Konzertkritik im Musikschulbistro und an den im Freien aufgestellten Stehtischen. Die letzte Konzertstunde begann mit Julius Janko an der Gitarre, der das Publikum mit virtuoser brasilianischer Gitarrenmusik in seinen Bann zog. Barbara Schied präsentierte die Evolution der Blechblasinstrumente gekonnt mit ihren Schülern an der Trompete und der Posaune. Zwölf junge Instrumentalisten mit Querflöten und Violinen spielten unter Leitung von Fredi Halbleib kurz vor Mitternacht ihr gefälliges Konzertprogramm. Ihre Lieder wurden bereits bei einer gemeinsamen Orchesterreise nach Paris im Mai öffentlich vorgetragen und jetzt dem Schrobenhausener Publikum präsentiert.

Einen fetzigen und schmissigen Abschluss des Konzerts und die Überleitung in den neuen Tag schaffte Helmut Lutz mit seinen Schlagzeugschülern. Mit Kongas, Drumset, Marimba, Pauken und Trommeln gelang zum Abschluss noch ein besonderer Höhepunkt, der mit begeistertem Beifall quittiert wurde.

Die Idee der Musikschulnacht wurde sehr gut von den Schrobenhausener Musikliebhabern angenommen, was sich auch am durchwegs sehr guten Besuch des Konzertsaals zeigte. Viele außergewöhnliche solistische Leistungen von jungen Musikern wurden dargeboten. Besondere Bedeutung hatten die vielen Ensembles und Spielgruppen der Musikschule, die bei ihren gemeinsamen Auftritten immer wieder zeigten, welche Freude und Begeisterung die Musik bewirken kann. „Dass die Musikschulnacht solch ein großer Erfolg wird, damit hatte das Team der Lehrkräfte gar nicht gerechnet“, so stellvertretender Schulleiter Fredi Halbleib.