Schrobenhausen
Drangvolle Enge

Stadträte schauen sich die in die Jahre gekommenen Feuerwehrhäuser in Hörzhausen und Edelshausen an

26.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

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Schrobenhausen (SZ) Die Feuerwehren Hörzhausen und Edelshausen sollen ihre Gerätehäuser erweitern können. In Hörzhausen wäre ein Anbau 2017 und 2018 möglich, in Edelshausen 2018 und 2019. Beschlossen ist indes noch nichts. Das will der Stadtrat bei den Etatberatungen erledigen.

Wie sich doch die Bilder gleichen: Dort, wo sich im Ernstfall Feuerwehrleute direkt neben ihrem Löschfahrzeug einsatzfertig machen, stehen knapp ein Dutzend Schrobenhausener Stadträte. In Hörzhausen und Edelshausen schauen sie sich die Gerätehäuser der freiwilligen Brandhelfer an. Schnell wird ihnen klar, dass die Verhältnisse nicht mehr dem heutigen Stand der Dinge entsprechen.

Roman Heigls 37 Feuerwehrleute haben ihr Quartier neben dem ehemaligen Wertstoffhof gefunden. Wie der Hörzhausener Feuerwehrkommandant erklärt, sei das Stüberl nach 25 Jahren gerade erst komplett hergerichtet worden. Ein neuer Wandanstrich musste genauso her wie ein neuer Fußboden. Doch die Feuerwehrleute aus Hörzhausen haben auch schon an anderen Stellen ihres Gerätehauses selbst Hand angelegt: Die Fahrzeughalle wurde energetisch besser gedämmt als bisher, zählt Heigl eines von zahllosen Beispielen auf. Schließlich, so Heigl, koste Energie viel Geld.

Trotzdem hat Heigl einen klaren Wunsch: Ein Anbau muss her. Schon jetzt ist der Platz rund um das Tragspritzenfahrzeug mit Wassertank viel zu eng. Bei Alarm läuft der Wagen bereits warm, während sich die Feuerwehrleute direkt in den Abgasen umziehen. „Da wird’s bluteng“, sagt Heigl. Ganz davon abgesehen müsse auch das 26 Jahre alte Einsatzfahrzeug ausgetauscht werden. Das Neue würde noch größer und breiter, damit wäre der Raum in der bisherigen Fahrzeughalle viel zu knapp.

Und noch einen Wunsch hat Heigl: einen Transportwagen. Schon jetzt müssten einige seiner Leute mit ihren Privatwagen zum Einsatz fahren. Bei nächtlichen Unfällen auf der Kreisstraße fehle ein weiteres Absperrfahrzeug mit Blaulicht: „Im Moment stelle ich zwei Feuerwehrleute mit Taschenlampen auf die Straße, weil ich nichts anderes mehr habe.“ Mit Blick auf die Sicherheit der Einsatzkräfte sei das auf Dauer einfach unmöglich.

Nicht anders ist die Lage in Edelshausen. Dort hat Feuerwehrchef Josef Gammel 38 Aktive und ein Dutzend Jugendliche unter seinem Kommando. Auch sie müssen sich bei Alarm direkt neben dem warmlaufenden Einsatzfahrzeug umziehen. Wie auch in Hörzhausen brauchten die Uniformen nach einem Einsatz fast eine Woche, bis sie wieder trocken werden. „Das ist nicht mehr so, wie man das heute hat“, sagt Gammel. Darum möchte er aus der alten Fahrzeughalle gerne einen größeren Umkleideraum machen. Das Einsatzfahrzeug und einen weiteren Wagen möchten er und seine Leute gerne in einem Anbau an das Gerätehaus unterbringen. Genauso wie in Hörzhausen soll dann auch Platz für Herren- und Damentoiletten sowie Duschen geschaffen werden.

Schrobenhausens Feuerwehrkommandant Manfred Irrehauser-Kress spricht sich bei der Besichtigung dafür aus, dass auch die Edelshausener Feuerwehr ein weiteres Fahrzeug bekommt: „Alle Ortsteilfeuerwehren sollen gleichbehandelt werden.“ Wenn es nach Irrenhauser-Kress geht, sollten die Pläne für den Hörzhausener Grätehausanbau im kommenden Jahr entwickelt werden. Dann könnte 2017 und 2018 gebaut werden. Ein Jahr versetzt – Planung 2017, Bau 2018 und 2019 – könnte dann die Edelshausener Feuerwehr an der Reihe sein.

Damit hat Gammel überhaupt kein Problem. Ihm sei schon klar gewesen, dass Hörzhausen dringender dran sei als seine Feuerwehr. Aber er sagt auch deutlich: „Es muss nichts übers Knie gebrochen werden, aber zeitnah muss etwas geschehen, damit wir wieder aktuell sind.“

Die Bauvorhaben der beiden Feuerwehren werden im Stadtrat erst wieder während der Haushaltsdebatten auftauchen, kündigt Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU) an. Dort sollen die nötigen Finanzen für die Projekte in die Haushalte des kommenden und der folgenden Jahre (Finanzplanung) einfließen.