Schrobenhausen (SZ) Erst seit der Nacht von Sonntag auf Montag beruhigt sich die Situation in einer Schrobenhausener Bäckerei. Inzwischen kühlt sich die Wand, hinter der ein Brand die Feuerwehr auf Trab hielt, ab. Jetzt ermittelt die Polizei, wie der Brand entstehen konnte.
Erst am Sonntagabend gegen 22 Uhr machte die Schrobenhausener Feuerwehr Feierabend in der Pöttmeser Straße. Die Retter waren am Sonntagmittag zum zweiten Mal am Wochenende zu einer Bäckerei gerufen worden. Der Grund: Zwischen zwei Wänden des Gebäudekomplexes schwelte ein Feuer (wir berichteten).
Am Nachmittag waren Kollegen der Ingolstädter Berufsfeuerwehr angerückt, um mit Spezialgerät die Schrobenhausener Wehr zu unterstützen. Um das Feuer zwischen den Wänden löschen zu können, mussten Löcher in die Wand gebohrt werden. Über feine Metalllanzen wurde Löschwasser in das Isoliermaterial zwischen den Wänden gespritzt. Gegen 16 Uhr verließen die Ingolstädter Spezialisten am Sonntag den Einsatzort. Ihr Gerät hinterließen sie der Schrobenhausener Feuerwehr für die weitere Brandbekämpfung.
„Es wurde ein langer Tag“, sagte gestern Schrobenhausens Feuerwehrkommandant Manfred Irrenhauser-Kress über den Einsatz. Immer wieder haben er und seine Kameraden mit der Wärmebildkamera die Wand kontrolliert. Und genauso oft entdeckten sie neue aufgeheizte Stellen im Gemäuer. „Das ist wie bei einem Kachelofen“, beschreibt Irrenhauser-Kress die Situation, „das Feuer brennt und es braucht einige Zeit, bis die Steine aufgeheizt sind.“ So lasse sich für die Feuerwehr schwer der konkrete Brandherd lokalisieren.
Genauso schwer sei es auch gewesen, die Wirkung der Löscharbeiten nachzuvollziehen. Wenn das Feuer an einer Stelle gelöscht sei, bräuchten die Steine ebenfalls eine geraume Zeit, um sich wieder abzukühlen. „Man kann mit der Wärmebildkamera eben nicht hinter die Steine der Wand schauen“, so Irrenhauser-Kress.
Um 19 und um 20 Uhr am Sonntagabend hatten die Feuerwehrleute wieder zur Bohrmaschine gegriffen und neue Löcher in die Wand getrieben, um erneut Löschwasser in das Isoliermaterial zwischen den Wänden zu spritzen. Gegen 22 Uhr erfolgte die letzte Kontrolle vor der Nacht. Gestern in der Frühe und gegen Mittag gab es die nächsten Kontrollen der Feuerwehr. Irrenhauser-Kress: „Es sieht so aus, als würde sich die Wand abkühlen.“ Ein Indiz dafür, dass das Feuer gelöscht sein könnte.
Unklar ist noch die Ursache, die zu dem Schwelbrand zwischen zwei Gebäudewänden der Bäckerei geführt hat. Wie der stellvertretende Leiter der Schrobenhausener Polizei, Hans-Jürgen Bartl, auf Anfrage mitteilte, gebe es Ermittlungen der Beamten. Die seien noch nicht abgeschlossen und würden auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Feuerwehr vermutet, so Irrenhauser-Kress, dass Dacharbeiten an dem Gebäude in der Pöttmeser Straße am Freitag Grund für den Schwelbrand gewesen sein könnten.
