Schrobenhausen
Die Stadt macht’s

Schrobenhausen stellt einen eigenen Streetworker ein

30.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:24 Uhr

Schrobenhausen (jsp) Für zwei Jahre soll ein Streetworker bei der Stadt Schrobenhausen beschäftigt werden – erst mal. Einstimmig hat sich der Stadtrat für diese Variante ausgesprochen. Nach den zwei Jahren solle geprüft werden, ob der Vertrag mit dem Sozialarbeiter verlängert werden könne.

Zwischen 40 000 und 45 000 Euro, je nach Qualifikation des Kandidaten, so Hauptamtsleiter Herbert Beck, werde der neue Streetworker die Stadt wohl kosten. Seit dem Weggang von Toni Werner im vergangenen Jahr, sagte Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU), habe die Stadt ihren Anteil für die Kosten des bis Frühjahr 2015 laufenden Modellversuches nicht mehr an den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gezahlt. „Das Geld haben wir also noch in der Kasse“, sagte Stephan den Stadträten. Damit sei die neue Stelle bei der Stadt zumindest schon mal zum Teil finanziert.

Stephan musste aber auch einschränken, dass ein möglicher Zuschuss des Landkreises an die Stadt für den neuen Streetworker noch in den Sternen stehe. Das hänge ganz alleine von der Entscheidung des Kreistages ab.

„Das kann man nur befürworten“, lobte Günther Schalk (FW) Stephans Vorschlag, einen eigenen Streetworker bei der Stadt einzustellen. „Ich kann nur hoffen, dass wir schnell einen finden“, so Schalk weiter. „Wer glaubt, dass wir keinen Streetworker brauchen, der sollte mal ein Gespräch mit den Mitarbeitern des Jugendzentrums Zoom führen“, rührte Schalk weiter die Werbetrommel für das Projekt.

Zustimmung signalisierte auch SPD-Fraktionschef Peter Mießl. „Den Landkreis sollten wir auf keinen Fall aus der Pflicht entlassen“, sagte Mießl in der Hoffnung auf einen Zuschuss aus der Kreiskasse für den eigenen Streetworker. Allerdings warnte Mießl auch davor, die Lage der Jugendlichen in Schrobenhausen zu dramatisieren: „Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass sich Jugendliche immer einen Platz zum Treffen suchen. Da geht es es eben nicht so zu, wie wir uns das vorstellen.“

Mießl und sein Fraktionskollege Stefan Eikam brachten eine zeitliche Befristung des Vertrages für den Streetworker ins Gespräch. Das werde die Anzahl der Bewerbungen kaum schmälern, glaubte Eikam. „Das ist für Menschen in der sozialen Arbeit nichts Besonderes“, sagte Eikam weiter. Gegen eine Befristung des Arbeitsvertrages sprach sich Schalk aus. Ein Streetworker brauche einen Zugang zu den Jugendlichen, müsse sich deren Vertrauen erarbeiten, „und das braucht Zeit“. Schalk: „Wenn wir zu dem Projekt stehen, sollten wir den Vertrag nicht befristen.“ Damit setzte sich Schalk jedoch nicht durch.