Schrobenhausen
Die Sache mit dem Apfel

Gymnasiasten pflanzen in ihrem P-Seminar Bäume und untersuchen, warum viele Menschen lieber Importfrüchte kaufen

26.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Sie haben sich den Äpfeln verschrieben: Schrobenhausener Gymnasiasten, Aresinger Grundschüler sowie Mitglieder des Aresinger Gartenbauvereins haben sich ein gemeinsames Projekt gesucht. - Foto: De Pascale

Schrobenhausen (SZ) Gesunde Ernährung, das Konsumverhalten von Verbrauchern, vor allem auch die Regionalität von Produkten stehen im Fokus eines P-Seminars am Gymnasium Schrobenhausen, das sich "Der öffentliche Apfelbaum" nennt.

Unter anderem wurde dazu ein Apfelbäumchen gepflanzt - und weitere sollen folgen.

Im Gegensatz zum Thema des P-Seminars "American Cooking - more than just Fast Food" ihrer Kollegen, mit denen sich die Gymnasiasten vor Kurzem zur gemeinsamen Backaktion in der Michael-Sommer-Mittelschule trafen (wir berichteten), geht es beim P-Seminar "Der öffentliche Apfelbaum" um das, was hierzulande wächst und gedeiht. "Wir beschäftigen uns mit gesunder Ernährung und vor allem mit heimischen Produkten, verdeutlicht am Beispiel Apfel", berichtet Hans Kehrer, der das P-Seminar betreut. So machten sich seine Schüler auch Gedanken dazu, woher die hierzulande konsumierten Äpfel stammen, die ja nicht selten Importe seien. "Und das, obwohl wir bei uns eigentlich wahnsinnig viele Äpfel selber hätten, die zum großen Teil auch nicht genutzt werden", so Kehrer. Die Grundidee hinter dem Seminar sei daher, "dass wir mal versuchen, da bissl reinzustochern".

Zum Auftakt wurde ein Apfelbaum im Schulhof gepflanzt. Der jedoch soll nicht der einzige bleiben. Weitere Pflanzaktionen sind geplant, für die dann Paten gesucht werden, die die Bäume pflegen sowie das Obst verwerten. Auch arbeiten die Gymnasiasten mit der Aresinger Grundschule zusammen, wo sie Fachlehrerin Christa Herbig unterstützt. Gemeinsam mit den Kindern ging es auf der Streuobstwiese des Aresinger Gartenbauvereins zur Apfelernte. "Damit wollen wir auch in den Kindern das Bewusstsein wecken, dass wir eigentlich so viele gute Sachen haben und nicht Äpfel aus Neuseeland oder China brauchen", erzählt Kehrer. 140 Liter Apfelsaft wurden gemeinsam gepresst - übrigens kostenlos. Auch das Obst für die Backaktion mit den Kollegen des American-Cooking-Seminars spendierte der Aresinger Gartenbauverein.

Dem P-Seminar "Der öffentliche Apfelbaum" zugrunde liegt die Initiative zweier Berliner, die eine Plattform schufen, auf der öffentlich zugängliche Apfelbäume gelistet sind, deren Früchte jedermann ernten kann. Auch die Schrobenhausener Gymnasiasten erkunden, wo in ihren Gemeinden Bäume stehen, deren Früchte von niemandem genutzt werden. Gegen Ende des P-Seminars ist eine Abschlussveranstaltung geplant, bei der Apfelprodukte vorgestellt werden. Eine kleine Broschüre wird über Geschichte und Herkunft des Apfels sowie das Konsumverhalten hierzulande Auskunft geben.

Darüber hinaus stehen noch weitere Aktionen auf der Agenda der Gymnasiasten: Menschen beim Einkaufen zu befragen beispielsweise: Wisst ihr eigentlich wo der Apfel herkommt? Oder sie verschiedene Äpfel testen zu lassen. All das, um das Bewusstsein für das regionale Produkt zu schärfen. Vom Engagement seiner Schüler ist Hans Kehrer begeistert: "Die springen super darauf an", freut er sich.