Schrobenhausen
Die Kartoffelbulldogs sind wieder unterwegs

Kampagne bei Südstärke ist gut angelaufen – Voraussichtliches Ende erst im Januar

18.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:13 Uhr

Die Stärkekartoffeln rollen wieder tonnenweise ins Schrobenhausener Südstärke-Werk. Die Verarbeitung der Ernte 2014 hat bereits begonnen und reicht diesmal wieder bis in den Januar hinein. - Fotos: Wöhrle

Schrobenhausen (SZ) Autofahrer merken es an beladenen Anhängern auf den Landstraßen rund um Schrobenhausen: Die Kampagne bei Südstärke ist bereits in vollem Gang. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass 2014 ein weitaus besseres Kartoffeljahr wird als das vergangene.

Das wechselhafte Wetter dieses Sommers hat den Stärkekartoffeln gutgetan. Das Kartoffeljahr 2014 verspricht eine hervorragende Ernte, auch wenn der Stärkegehalt wohl etwas niedriger sein wird als im vergangenen Jahr. „Wir rechnen damit, dass wir mehr als die Vertragsmenge erhalten“, freut sich Südstärke-Geschäftsführer Josef Königbauer. Entsprechend lang wird die Verarbeitungskampagne diesmal dauern: In Schrobenhausen soll die Fabrik bis Mitte Januar laufen. Ähnlich ist es im zweiten Südstärke-Werk im niederbayerischen Sünching.

Der Einzugsbereich des Schrobenhausener Werks reicht von den Landkreisen Neuburg-Schrobenhausen, Aichach-Friedberg, Pfaffenhofen und Ingostadt bis zu den Landkreisen Donauwörth, Augsburg, Dachau, Fürstenfeldbruck, Freising, Ebersberg und Erding. Täglich laufen im Schrobenhausener Werk Tonnen von Stärkekartoffeln durch die Maschinerie, am Ende der Kampagne sollen es laut Vertragsmenge 245 000 Tonnen sein. Hinzu kommen 347 000 Tonnen Vertragsmenge im Sünchinger Werk.

Die ersten Traktoren kommen morgens um 6 Uhr in der Stärkefabrik an. Bis 18 Uhr wird täglich angeliefert. Die Vertragslandwirte bekommen ihren genauen Termin mitgeteilt, an den sie sich halten müssen. Während der Kampagne wird im Drei-Schicht-Betrieb durchgearbeitet. Nur alle 14 Tage, wenn die Fabrik komplett gereinigt wird, werden die Maschinen abgestellt. Während früher für die Zeit der Kampagne das Stammpersonal durch zahlreiche Saisonkräfte aufgestockt wurde, sei heute durch die Technisierung der Abläufe nur noch wenig zusätzliches Personal notwendig, erklärt Geschäftsführer Königbauer. Im Schrobenhausener Werk sind 150 Mitarbeiter beschäftigt, in Sünching gut 100.

Nach dem schwierigen Jahr 2013 rechnet Königbauer heuer mit einem guten Jahr. Die Kampagne hat in der zweiten Augusthälfte planmäßig angefangen und ist problemlos angelaufen. Wenn sie voraussichtlich im Januar endet, wird die Südstärke in ihren beiden Werken um die 150 000 Tonnen Stärke gewonnen haben. Die gute Ernte dieses Jahres soll das Ergebnis des vergangenen Jahres mit ausgleichen. „2013 war für Bayern das schlechteste Kartoffeljahr seit dem Zweiten Weltkrieg“, erklärt Königbauer. Dennoch sei man bei der Südstärke noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen.

Die gute Ernte dieses Jahres hat für die Kartoffelerzeuger aber auch ihre Schattenseite: Die Preise sind sehr stark gesunken. Der Grundpreis für den Doppelzentner Stärkekartoffeln liegt bei nur noch circa sieben Euro. Auch wenn es am Ende der Kampagne bei einem guten Gesamtergebnis möglicherweise noch einen Preisaufschlag gibt, ändert das nichts daran, dass die Preise so schlecht sind wie schon lange nicht mehr.