Schrobenhausen
Die Dozenten zeigen, wie es geht

Tage der Barockmusik starten am 4. September mit öffentlichem Akademiekonzert

27.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Foto: - kx

Schrobenhausen (mpy) Noch wenige Tage, dann schaut die Barockszene wieder einmal auf Schrobenhausen. Bevor die Tage der Barockmusik mit ihren öffentlichen Konzerten beginnen, steht aber erst einmal eine Akademie.

Eine Woche lang gibt es dann für Liebhaber barocker Instrumente vertieftes Coaching mit Spitzenkräften an ihren Instrumenten. Geneigtes Publikum hat zweimal die Gelegenheit, hautnah dabei zu sein: einmal am Freitag, 4. September, wenn die Dozenten zum Konzert laden, und am Montag darauf beim Abschlusskonzert der Teilnehmer.

Beide Termine sind auch deshalb so spannend, weil man Spitzenmusikern sonst nicht so leicht so nahe kommen und ihnen sozusagen bei der Arbeit über die Schulter schauen kann. Denn diese Akademiekonzerte finden in der kuscheligen Aula der Regens-Wagner-Berufsschule in sehr familiärer Atmosphäre statt. Die Begegnung mit Musikern und die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch besteht allemal.

Akademiechef Jakob David Rattinger, der selbst die Viola da Gamba unterrichtet, hat einen erlesenen Zirkel von Hochkarätern für das Unterrichtsprogramm zusammengetrommelt: Ralph Stelzenmüller am Cembalo, Dominique Tinguely an Blockflöte und Barockfagott, Hildegard Senninger an der Barockvioline sowie Julian Behr an Laute und Theorbe.

32 Akademieteilnehmer hat Rattinger angenommen, eigentlich etwas mehr, als ursprünglich geplant war, „wir wollen die Musiker ja gut betreuen“. Was sind das für Leute, die historische Barockinstrumente spielen? „Unterschiedlich“, sagt Rattinger, „viele spielen sonst klassische Instrumente und wollen mal das barocke Spiel ausprobieren.“ Das unterscheide sich einerseits durch andere Stimmungen, aber auch technisch; so sei die klassische Geige mit Stahl-, die Barockgeige mit Darmsaiten bespannt. Etliche Akademieteilnehmer spielen bei sich daheim in regionalen Ensembles, es kommen also Musiker, die oft schon viel Erfahrung mitbringen.

Wie hoch ist denn der Einstieg ins barocke Geschäft? „Man muss sich natürlich damit auseinandersetzen, die Instrumente bekommt man nicht in den gängigen Musikgeschäften“, sagt Rattinger. Und was kostet beispielsweise eine Gambe? „Das geht bei 500 Euro für ein einfaches, vernünftiges Instrument los“, berichtet er, nach oben gebe es dann natürlich keine Grenzen. Wie viele Gambenspieler es in Deutschland gibt, das kann er nur schätzen. Aber einige Hundert, mutmaßt Rattinger, könnten es schon sein. Er selbst hat übrigens vier Gamben, aber nur zwei verschiedene, denn das Instrument, mit dem er üblicherweise auf die Bühne geht, besitzt er in gleich dreifacher Ausfertigung. Für den Fall, dass mal was kaputtgeht.