Schrobenhausen
Die Bürger sollen mitreden

Stephan wünscht sich Reaktionen auf die Präsentationen der drei bisherigen Moderatorenbüros

27.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:22 Uhr
Wohin gehst Du, Schrobenhausen? Die Antwort auf diese Frage liegt noch im Dunkeln. In zwei Wochen erst entscheidet der Stadtrat darüber, wer den Prozess für ein neues Altstadtkonzept moderieren wird. Bis dahin sollen die Bürger schon ihre Meinung an den Bürgermeister und die Stadträte herantragen. −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Die Bürger sind am Zug – so wünscht es sich Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan. Bevor der Stadtrat in zwei Wochen die endgültige Entscheidung über die Moderatoren für die Entwicklung der Innenstadt fällt, sollen die Bewohner ihre Meinung sagen.

Für Stephan ist das der richtige erste Schritt zur Bürgerbeteiligung bei der Erarbeitung eines neuen Konzeptes für die Altstadt. Zumindest ließ er das in der jüngsten Sitzung des Stadtrates die 22 Kommunalpolitiker um ihn herum wissen. Stephan fragte sich und seine Kollegen, warum die Bewohner der Stadt nicht schon bei dieser Entscheidung mitreden sollten? „Wir wollen die Schwingungen der Bürger aufnehmen“, sagte Stephan.

Zwei Wochen haben die Schrobenhausener nun Zeit – genau wie auch die Stadträte – die Präsentationen der bisher drei vorgestellten Büros zu überdenken. Wie die Bürger dem Bürgermeister oder den Kommunalpolitikern ihre Reaktionen zukommen lassen sollen, ließ Stephan indes während der Sitzung offen. Allerdings konstatierte er bereits am Dienstagabend ein „stattliches Interesse“ am Thema. Mit Blick auf die mit 15 Zuschauern besetzten Besuchersitze meinte Stephan: „Dort haben sich jede Menge interessierte Leute versammelt.“ Dabei übersah Stephan, dass unter den Zuschauern die sechs Vertreter der drei Büros saßen, die sich den Stadträten und den neun Zuschauern präsentierten.

„Ich wollte bewusste keine Wege vorgeben“, sagte Stephan dazu gestern auf Anfrage. Die Bürger wüssten doch alle Wege, wie sie ihre Meinung bekannt geben könnten. Jeder Bewohner könnte sich an einzelne Stadträte oder an den Bürgermeister wenden, sei es via Facebook, Telefon, E-Mail oder auch persönlich. Außerdem, so Stephan weiter, werde er die Diskussion bei Facebook „mit Interesse verfolgen“. Er, wie auch jeder Stadtrat, solle dann diese Erkenntnisse im Dezember mit in die Sitzung einbringen und „nach bestem Gewissen entscheiden“.

Die Sprecher der Fraktionen waren sich schnell einig. Peter Mießl (SPD) erklärte sich mit Stephans Vorschlag, das Votum um zwei Wochen zu vertagen, einverstanden. Keinen Widerspruch erhob auch Gerhard Winter (CSU). Rudi Koppold (FW) sah sich zwar durchaus in der Lage schon gleich eine Entscheidung zu fällen, doch einer erneuten Beratung in den Fraktionen wollte auch er sich nicht in den Weg stellen. Ähnlich sah es auch Franz Mühlpointner (BVS), der dafür plädierte, sich nochmals ein wenig Zeit für die Entscheidung zu nehmen.

Allerdings eines entschieden die Stadträte noch am gleichen Abend. Das Landberger Büro „Barnet:B“ darf sich in der Sitzung am Dienstag, 10. Dezember, nochmals den Stadträten präsentieren. Die Chefin des Büros, Bettina Barnet, musste am Montag kurzfristig ihre Präsentation absagen, was Stephan „sehr bedauerte“.