Schrobenhausen
Der VdK sucht Ehrenamtliche

Bedarf an Pflegebegleitern und Beratern – Diskussion über Armut im Juli auf dem Neuburger Schrannenplatz

17.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:24 Uhr
Hoffen auf ehrenamtliches Engagement: Bernhard Peterke, stellvertretender Kreisvorsitzender des VdK, und Kreisgeschäftsführerin Sandra Andritschke. −Foto: Frank

Schrobenhausen (SZ) Der Sozialverband VdK wächst stetig weiter, und damit auch seine Aufgaben. Der Verband sucht nun Ehrenamtliche, die ein paar Stunden Zeit in der Woche opfern wollen, um anderen Menschen zu helfen.

Darüber hinaus wird der VdK sich bei einem Tag der offenen Tür präsentieren. Viele Menschen pflegen einen Angehörigen aufopferungsvoll. Das nimmt ihre ganze Zeit und Kraft in Anspruch. Die eigenen Bedürfnisse kommen dadurch zu kurz, soziale Isolation und völlige Erschöpfung können die Folgen sein. Um diesen Menschen zu helfen, sucht der Sozialverband VdK engagierte Menschen, die als Pflege- und Patientenbegleiter im Geriatriezentrum oder im häuslichen Umfeld helfen wollen. Dabei geht es nicht um die eigentliche Pflege, sondern darum, mit dem betroffenen Menschen einmal spazieren zu gehen, ihm etwas vorzulesen oder sich mit ihm zu unterhalten. Das würde die Pflegenden sehr entlasten. Derzeit sind eine Handvoll Frauen im Einsatz. Sie besuchen die Geriatrie, was von den Beschäftigten dort sehr geschätzt werde, wie der Schrobenhausener Bernhard Peterke, stellvertretender VdK-Kreisvorsitzender, versichert. Der Zeitaufwand sei gering, die Wirkung enorm. „Es geht darum, vielleicht einmal in der Woche für zwei Stunden für die Leute da zu sein“, erklärt Peterke. Diese Ehrenamtlichen müssen nicht einmal Mitglied beim VdK sein. Wer Interesse hat, kann am 20. Mai um 14 Uhr im Vortragsraum des Geriatriezentrums Neuburg eine Informationsveranstaltung besuchen. Dabei wird der Kreisverband weitere ehrenamtliche Tätigkeiten vorstellen, Geriatrie-Chefarzt Not-Rupprecht Siegel wird einen Vortrag über altersmedizinische Patienten halten. Wer weitergehende Informationen wünscht, kann sich an Kreisgeschäftsführerin Sandra Andritschke, Telefon (0 84 31) 4 10 29 wenden.

Eine weitere ehrenamtliche Tätigkeit üben die VdK-Lotsen aus. Sie müssen Mitglied beim Verband sein, weil sie dessen gesamte Struktur kennen sollen. Sie sind beratend tätig, geben Hinweise, an welche Behörde man sich mit dieser oder jener Frage wenden kann, welche Suchtberatungsstelle helfen könnte, oder begleiten Menschen zu Behörden und Institutionen.

Um die Einrichtung VdK der Öffentlichkeit zu präsentieren, wird es in der Kreisgeschäftsstelle am 26. Juni von 13 bis 17 Uhr einen Tag der offenen Tür geben. Der Sozialverband wird dabei seine Tätigkeit vorstellen und interessante Vorträge anbieten. Unter anderem wird der Weg zum Schwerbehindertenausweis aufgezeigt, es wird über die Patientenverfügung und das Thema Erben und Vererben gesprochen und von der Neuburger Polizei kommt ein Referent und spricht über den Schutz vor Trickbetrügern. Zu diesem Tag der offenen Tür sind alle Interessierten eingeladen.

Der Zulauf zum VdK ist ungebremst. „Wir haben jetzt 4746 Mitglieder. Vor zehn Jahren hatten wir 3729“, berichtet Peterke. Vertreten sind alle Altersgruppen, der Mitgliedsbeitrag beträgt sechs Euro im Monat. Die steigenden Zahlen spiegeln aber auch soziale Probleme. Der Verband wird sich deshalb am 16. Juli um 19 Uhr auf dem Schrannenplatz im Rahmen einer Podiumsdiskussion des Themas „Armut in einem reichen Land“ annehmen. „Armut im Alter, Frauenarmut, Armut durch steigende Mieten, durch ungleiche Bildungschancen und durch prekäre Arbeit gewinnen auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung“, erklärt Kreisgeschäftsführerin Andritschke. Deswegen wolle der VdK-Kreisverband und der KAB-Kreisverband Donau-Paar über dieses wichtige Thema diskutieren. Teilnehmer auf dem Podium werden sein: Ulrike Mascher, Bundes- und Landesverbandsvorsitzende des VdK, CSU-Bundestagsabgeordneter Reinhard Brandl, SPD-Bundestagsabgeordneter und stellvertretender SPD-Landesvorsitzender Ewald Schurer, Diakon Erwin Helmer, Diözesanpräses und Leiter der Betriebsseelsorge im Bistum Augsburg sowie für die evangelische Kirche ein Vertreter der afa. Die Moderation übernimmt Rudolf Erhard vom Bayerischen Rundfunk.