Schrobenhausen
Der Traum von der eigenen Herde

SZ TRIFFT Simon Hartl, der unbedingt Schäfer werden will

20.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:20 Uhr

Schäfchen zählen gehört zum Berufsalltag: Simon Hartl absolviert eine Ausbildung zum Schäfer – seinem Traumberuf, wie der fast 17-Jährige sagt - Foto: Staimer

Schrobenhausen (SZ) Simon Hartl aus Steingriff arbeitet in Mühlhausen bei Augsburg. Irgendwo am Flugplatz trifft man den jungen Mann. Mit dem eigentlichen Flugbetrieb hat der Auszubildende nichts zu tun. Sein Interesse gilt allein den Schafen, die zwischen den Startbahnen quasi als lebendige Rasenmäher beschaulich grasen – Simon macht eine Ausbildung zum Schäfer.

Derzeit befindet er sich mitten im zweiten Ausbildungsjahr. Halbzeit sozusagen. Zuvor hat der Steingriffer Naturbursche ein Jahr die Schulbank während seines Berufsgrundschuljahrs gedrückt, gemeinsam mit anderen Lehrlingen aus dem Bereich der Agrarberufe.

Wo Simon ist, findet man auch seinen treuen Hütehund Rex. „Ohne Hund bist a arme Sau“, scherzt der angehende Schäfer. Der Vierbeiner mit seinem zotteligen, schwarzen Fell ist ein unverzichtbarer Assistent, wenn es darum geht, die Herde zusammenzuhalten oder über eine Straße zu treiben.

Neben seiner Hauptaufgabe – Schafe hüten und füttern – gehört noch die Versorgung der Lämmer zu den Pflichten eines Schäfers. Reicht die Milch des Mutterschafs nicht aus, müsse zugefüttert werden oder auch mal das sogenannte Tränken ganz von dem Schäferlehrling übernommen werden, erklärt Simon. Mittlerweile versiert in Sachen Geburtshilfe, hat der Schafhüter schon vielen Lämmchen geholfen, das Licht der Welt zu erblicken. Einen ungewöhnlichen Ausbildungsberuf hat Simon ausgewählt und sich einen gar nicht so alltäglichen Berufswunsch für einen Teenager erfüllt. Doch für Simon ist es einfach der „Traumberuf“, wie er sagt. Er strahlt übers ganze Gesicht und lacht herzhaft. Es ist der Umgang mit den Tieren und die Abwechslung in seinem Beruf, was ihm so gefällt. „Jeder Tag ist anders“, sagt Simon. Die körperliche Arbeit und die viele frische Luft quer durch die vier Jahreszeiten sind genau sein Ding. Auch wenn er abends müde ist.

Simon Hartl möchte sich nach den drei Ausbildungsjahren zum Schäfermeister weiterbilden. Er träumt davon, irgendwann als selbstständiger Schäfer seine eigene Schäferei zu betreiben. „Sche war’s in Schrobenhausen“, schiebt er breit grinsend nach.