Schrobenhausen
Der Spargel schweißt sie zusammen

Die Städte Schrobenhausen und Schwetzingen streben eine Patenschaft an

28.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:37 Uhr

Foto: DK

Schrobenhausen (SZ) Was verbindet Schwetzingen und Schrobenhausen? Ganz klar: der Spargel. Darum wollen die beiden Städte nun auch eine Patenschaft eingehen. Die Mehrheit im Schrobenhausener Stadtrat stimmte dafür. Lediglich FW-Fraktionschef Rudi Koppold sagte dazu Nein.

„Das Thema der Patenschaft ist das verbindende Glied der beiden Städte“, so Kulturamts-chefin Claudia Freitag-Mair, „der Spargel.“ Wie rund um Schrobenhausen wird auch ums badische Schwetzingen – in der Nähe von Heidelberg – Spargel angebaut. Das zarte Pflänzchen der neuen Patenschaft legten der südbayerische Spargelerzeugerverband und die Schrobenhausener Stadtmarketinggenossenschaft mit gegenseitigen Besuchen, so Freitag-Mair. Nun sollte die Patenschaft schriftlich besiegelt werden.

Die Begeisterung für Fahrten in die Partnerstädte Thiers (Frankreich) und Bridgnorth (England) lasse bei den Schrobenhausenern spürbar nach, so Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU). Das könnte seiner Meinung nach an den Kosten für die Fahrten liegen. Nach Perg dagegen, so Stephan, führen die Schrobenhausener gerne. Auch dafür hat Stephan einen Grund parat: „Das hat vielleicht damit zu tun, dass man sich mit den Oberösterreichern sprachlich besser verständigen kann.“ Mit Schwetzingen wolle Schrobenhausen eine Art „Schnupperpartnerschaft“ eingehen: „Wenn wir nach zwei bis drei Jahren feststellen, es passt nicht, werden wir es wieder beenden.“ Doch daran glaubt Stephan nicht. Vielmehr verspricht er sich von der Patenschaft mit den Schwetzingern, „bei der es kein Muss gibt“, ganz etwas anderes: „Wir können uns in Sachen Spargelmarketing ein bisschen was abschauen.“

„Ich kann mich mit dem Gedanken nicht anfreunden“, so FW-Fraktionschef Rudi Koppold, „wir haben schon genug damit zu tun, unsere drei Städtepartnerschaften zu pflegen.“ Die Schrobenhausener sollten bei den Schwetzingern keine „falschen Hoffnungen schüren“. Vielmehr steht für Koppold eines fest: „Wir sollten die Finger davon weglassen.“

So ganz allein auf weiter Flur steht Koppold mit dem Gedanken nicht. Georg Berger (proSob) mahnt: „Wir sollten darauf achten, dass die anderen Partnerschaften nicht ausbimmeln.“ Gleichzeitig signalisiert er die Zustimmung seiner dreiköpfigen Fraktion. Für die CSU-Fraktion macht es deren Sprecher Bastian Fuchs ganz kurz: „Wir wollen das auf jeden Fall unterstützen.“

„Patenschaft und Partnerschaft ist ein deutlicher Unterschied“, stellt Hartmut Siegl, Referent für Städtepartnerschaften des Stadtrates, klar. In Sachen Spargelvermarktung allerdings könne seine Heimatstadt noch etwas mehr mit ihrem Gut wuchern, so Siegl weiter.

In der nächsten Spargelsaison soll die Patenschaft mit den Unterschriften der beiden Stadtoberhäupter Stephan und René Pöltl festgezurrt werden. Zuvor beraten die Stadträte über das Geld, das sie dafür im Etat bereitstellen wollen.