Schrobenhausen
Das Herzstück

Bahn frei für die Planspiele der Bürger in Sachen Innenstadtentwicklung – Kreativtag am 26. April

15.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Was soll sich ändern in der Schrobenhausener Altstadt? Antworten auf diese Frage sollen am Samstag, 26. April, die Bürger der Stadt selber erarbeiten. Am sogenannten Kreativtag dürfen sie die neuen Pläne für die Innenstadt entwickeln - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) „Im Extremfall haben wir am Ende des Tages vier verschiedene Konzepte“, blickt Schrobenhausens Stadtbaumeister Axel Westermair auf den 26. April voraus. An dem Samstag sind die Bürger aufgerufen, ihre Vorschläge für die Altstadt konkret zu erarbeiten.

„Jede Gruppe bekommt ihren eigenen Städteplaner“, sagt Westermair über „das Herzstück“ des Beteiligungsprozesses für die Bürger. Am Samstag, 26. April, geht es von 10 Uhr an acht Stunden lang um die Altstadt und die Lösungen aller Probleme. Fast aller Probleme. In den voraussichtlich vier Arbeitsgruppen in der Michael-Sommer-Mittelschule sollen die Mitwirkenden Planspiele betreiben. Die Grundsatzfrage lautet dabei: Wie sieht die Schrobenhausener Altstadt in Zukunft aus?

Eine Grundlage für die konkrete Arbeit am 26. April bildet das Ergebnis der Stadt(ver)führung, die vor knapp drei Wochen stattfand. Die rund 100 Teilnehmer des Rundganges hätten dabei durchaus Ecken kennengelernt, die sie so vorher noch gar nicht bewusst wahrgenommen hätten, sagt Westermair rückblickend. Außerdem hätten die Beteiligten auch Hintergrundwissen mit auf den Weg bekommen. Und die, so Westermair weiter, die schon mit bestimmten Lösungsvorschlägen im Kopf daran teilgenommen hatten, hätten wieder einen freieren Blick auf die eigentlichen Probleme bekommen. Denn genau das sei der Sinn des Rundgangs im März gewesen – die Probleme erkennen.

Nach der Stadt(ver)führung haben sich laut Westermair schon alleine rund 80 Menschen in die Teilnehmerlisten für den Kreativtag am 26. April eingetragen. Dabei, so Westermair weiter, sei eine Anmeldung nicht unbedingt nötig. Wer sich in den Entwicklungsprozess für die Altstadt einbringen wolle, können einfach in der Mittelschule vorbeischauen. Anmelden können sich Interessenten via Internet, wie Judith Rauch von der Integrata-Stiftung mitteilt. Unter der Internetadresse www.politaktiv.org/web/schrobenhausen finden Interessenten den kompletten Ablaufplan für den Kreativtag. Und unter www.politaktiv.org/web/schrobenhausen/kreativtag-formular können sich Interessenten für den Kreativtag anmelden und schon mal Vorschläge für die Arbeitsgruppen mit einbringen.

Schrobenhausens Stadtbaumeister freut sich schon auf den Samstag. „Es wird extrem spannend, wie weit man da kommt in sechs Stunden.“ Das Vorhaben ist durchaus ambitioniert. Die Arbeitsgruppen sollen während ihrer Planspiele den Städteplanern, die ihnen zur Seite gestellt werden, sagen, was sie zu Papier bringen sollen. Denn die Ideen und Lösungen sollen so genau wie möglich in der kurzen Zeit geplant werden. „Je konkreter es jetzt wird, umso weniger Möglichkeiten gibt es am Ende.“

Denn da steht zunächst noch eine Runde außerhalb der Öffentlichkeit an. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden zunächst in einen Plan gegossen. Der wird dann intern dem Stadtbauamt, dem Bürgermeister und Vertretern der Regierung von Oberbayern präsentiert. Aus diesem Vorkonzept werden dann die Details entwickelt. Eventuell müsse noch ein Planungswettbewerb ausgeschrieben werden. Nach der Sommerpause könnte dann auch der Stadtrat mit dem Ergebnis konfrontiert werden.

Etwas komplizierter wird das Ganze genau dann, wenn die vier Arbeitsgruppen vollkommen verschiedene Lösungsvorschläge erarbeiten. „Das wäre der Worst Case“, sagt Westermair. Dann müsste eben „eine Ehrenrunde gedreht werden“, meint der städtische Architekt. Doch daran glaubt Westermair nicht.

Vielmehr macht er allen, die sich für die Schrobenhausener Innenstadt interessieren, schon mal den Mund wässrig für den Kreativtag. Etwas leger formuliert sagt er: „Wer am 26. nicht dabei ist, hat Pech gehabt.“