Schrobenhausen
"Freundschaft ist die beste Basis für Musik"

Die Pawn Painters sind neu in der Schrobenhausener Bandszene Wir haben sie beim Proben besucht

28.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Sie sind jung und haben Bock auf Musik - die Pawn Painters: Simon Mennes (v.l.), Felix Kreitmeier, Dominik Weber, Fabian Wiltschko und Bregenz de Santo Jjr. Morgen erscheint ihre neue Single "Talk philosophy" bei Facebook und um 21 Uhr spielen sie im Lindenkeller bei freiem Eintritt. - Foto: Thomas Schwarz

Schrobenhausen (SZ) Deep Melodic Thrash Soul - so nennen die Pawn Painters ihre Musik. Die fünf Schrobenhausener Jungs um Simon Mennes gibt es erst seit wenigen Monaten. Aber sie sind schon jetzt mächtig erfolgreich: Beim diesjährigen Saitensprung Festival landeten sie gleich mal auf dem ersten Platz.

Das Licht im Proberaum der Pawn Painters ist schummrig. Es kommt von bunten Neonröhren, die an der Decke angebracht sind. An den Wänden hängen Eierkartons und Teppiche. Am Boden: Kabel und Equipment. "Jetzt spielen wir ,Search and Destroy', der ist so schnell, danach bist du eh kaputt, Fabi", kündigt Sänger Simon Mennes seinen Bandkollegen an.

Schlagzeuger Fabian Wiltschko zählt schweißüberströmt den letzten Song der Probe ein. Die Band gibt alles. "Stopp, Stopp, Stopp", ruft Mennes nach ein paar Takten. "Viel zu langsam! Nochmal!" "Zu langsam", fragt Wiltschko mit Fassungslosigkeit in den Augen und einer gespielt heruntergefallenen Kinnlade. Alle lachen und fangen von vorne an, diesmal im richtigen Tempo.

Das Geheimnis von Simon Mennes (Gesang), Dominik Weber (Gitarre), Felix Kreitmeier (Gitarre), Bregenz de Santo jr. (Bass) und Fabian Wiltschko (Schlagzeug): Sie haben Spaß an ihrer Musik und legen sich nicht auf eine Richtung fest, sondern tragen die Musik aus allen Richtungen in ihren Bandkeller zusammen, wo sie Songs für jedes Ohr kreieren. Sie spielen Rock mit Elementen von Funk, Blues, Rock, Indie-Rock und Britpunk.

Man könnte auch sagen: Die Musik der Pawn Painters ist genauso vielseitig wie ihre Bandmitglieder selbst. Denn die machen schon Musik seit sie Teenager sind. "Jeder hat bereits mit jedem gespielt, in der Schulband oder auch privat in vier bis fünf verschiedenen Konstellationen", erzählt Felix Kreitmeier. "Wir haben im Februar zufällig gejammt und herausgefunden, dass wir zusammen viel Spaß haben und jeder gute Ideen hat." Das war die Geburtsstunde der Pawn Painters.

"Freundschaft ist die beste Basis für Musik", ist Kreitmeier überzeugt und glaubt deshalb auch nicht, dass sich die Band so schnell wieder auflösen wird. Dafür haben sie zu viel Spaß, wenn sie etwa einmal die Woche gemeinsam im schummrigemn Licht ihres Bandkellers stehen und proben. Der Keller ist nicht nur Proberaum mit viel Equipment und Kabeln, sondern auch Treffpunkt, wenn mal nicht geprobt wird.

Die Band spielt eigene Sachen, aber auch Coversongs. "Klar sind eigene Songs das, was eine Band definiert, trotzdem freuen sich die Leute, wenn sie Musik hören, die sie kennen und gegebenenfalls mitsingen können. Deshalb haben wir uns entschieden, ein paar Stimmungsmacher auf unserem nächsten Konzert zum Besten zu geben", erklärt Simon. Ihre Philosophie: Das zu nehmen, was ihnen das Schicksal vor die Füße legt. "Wir machen Musik aus Spaß am Hobby und an Spaß mit den Leuten", sagt Gitarrist Dominik Weber. Lampenfieber und Muffensausen werden mit Spontanität und Gelassenheit in die Ecke gestellt. "Mentale Vorbereitung ist nicht notwendig", sagt Kreitmeier. "Wir gehen da raus, bringen gute Laune mit auf die Bühne, und das war's."

Ohne diese Lässigkeit wäre es vermutlich auch nicht möglich gewesen, im Sommer gleich beim ersten gemeinsamen Auftritt beim Saitensprung-Festival in Pfaffenhofen im Wettbewerb gegen neun andere Bands den ersten Platz abzuräumen. Der Hauptpreis: eine Aufnahme für eine Single in einem professionellen Tonstudio. Kein schlechter Start für eine richtige Musikkarriere könnte man sagen.

Welchen Song die Band mit ins Tonstudio nimmt, hat sie auch schon entschieden. Er stammt aus der Feder von Sänger und Songwriter Simon Mennes und heißt "Talk philosophy". "Anfangs habe ich den Song um das Wort philosophy, also Philosophie, herum geschrieben, letztendlich ist daraus ein Text geworden, in dem es darum geht, dass Politiker immer große Reden schwingen", erzählt Simon. "Am Ende bleibt aber alles beim Alten, oder wenige der Versprechungen werden erfüllt." Insgesamt hat Mennes schon zehn eigene Songs für die Band geschrieben. "Meistens brauche ich für einen Song so zwischen 30 Minuten und zwei Wochen. Das ist immer unterschiedlich", erzählt er.

Die Single "Talk Philosophy" wird voraussichtlich morgen, am 30. September, online gestellt und auf der Facebook-Seite der Jungs zu finden sein.