Schrobenhausen
Tod auf der Supermarkttoilette

Drittes Drogenopfer in der Region stammt aus Schrobenhausen Kriminalpolizei sucht Zeugen

20.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:16 Uhr

Schrobenhausen (SZ) Der Tod eines Schrobenhauseners kam mit den Drogen, die er gerade konsumiert hatte. Der Verdacht liegt nach ersten Ermittlungen der Kriminalpolizei nahe. Bereits am vergangenen Samstag wurde der Abhängige auf der Toilette eines Supermarktes in der Augsburger Straße gefunden.

Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Ingolstadt gab die Informationen über den dritten Drogentoten in der Region 10 aus ermittlungstaktischen Gründen erst gestern frei. Der Schrobenhausener soll nach unbestätigten Informationen regelmäßig ein Café in einem Supermarkt in der Augsburger Straße besucht haben. In der öffentlichen Toilette, die für Kunden des Cafés, einer benachbarten Metzgereikette und für die übrigen Supermarktkunden vorgesehen ist, hat am Samstagnachmittag gegen 16 Uhr ein bislang Unbekannter den Drogenabhängigen gefunden - tot.

Wie das Ingolstädter Polizeipräsidium gestern mitteilte, müsse der junge Mann vor seinem Tod noch Drogen auf den sanitären Anlagen des Supermarktes konsumiert haben. Dabei soll es sich um synthetische Rauschmittel gehandelt haben. Der alarmierte Notarzt konnte nach Polizeiangaben am Samstagnachmittag lediglich noch den Tod des Drogensüchtigen feststellen. Die Kriminalpolizei Ingolstadt hatte noch am Ostersamstag die Ermittlungen in Schrobenhausen aufgenommen.

Die Ermittlungen bestätigten bislang den anfänglichen Verdacht. Der Mann war demnach am Konsum seiner Drogen ums Leben gekommen. Ein Fremdverschulden oder eine Gewalteinwirkung, so eine Sprecherin des Polizeipräsidiums, könnten als Todesursache ausgeschlossen werden.

Der stellvertretende Leiter des Verbrauchermarktes wollte sich gestern zu den Vorfällen in seinem Haus nicht äußern. Er verwies auf die Pressestelle des Konzerns, zu dem der Schrobenhausener Markt gehört. Die dortige Sprecherin Andrea Kübler bestätigte den Vorfall in Schrobenhausen. "Solch ein Fall hat sich bei uns bisher noch nicht ereignet", so Kübler weiter, die darüber hinaus keine weiteren Angaben machen wollte.

Um die Ermittlungen zum Abschluss zu bringen, bittet die Ingolstädter Kriminalpolizei mögliche Zeugen um Mithilfe. Die Beamten erhoffen sich vor allem Informationen zu der Person, die den Drogentoten in der Supermarkttoilette gefunden hat. Von der fehlt bislang noch jede Spur. Von der unbekannten Person ist lediglich bekannt, dass es sich um einen 55 bis 60 Jahre alten Mann handeln soll, der bayerischen Dialekt gesprochen haben soll. Der Mann hatte nach bisherigen Zeugenaussagen kurze, braune Haare und einen Schnauzer. Die gesuchte Person trug eine Jeanshose sowie einen bordeauxfarbenen Pullover. Wer der Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt mit Hinweisen helfen kann, wird gebeten sich mit den Ermittlern unter der Telefonnummer (0841) 93 43 - 0 in Verbindung zu setzen.