Schrobenhausen
Wer räumt da eigentlich auf?

Die Baustelle am Wehr bei der Arnoldsmühle entlarvt es: Die Paar ist eine Müllhalde

30.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

Der aktuell niedrige Paarpegel offenbart, dass sich überall im Flussbett einiges an Dreck befindet. Wer noch ein Fahrrad vermisst, sollte hier mal suchen. - Fotos: De Pascale

Schrobenhausen (SZ) Nicht nur die Wehrbaustelle, sondern auch der niedrige Wasserstand offenbaren, was alles so in der Paar verschwindet: verrostete Fahrräder, Batterien, Glasscherben, sogar ein altes Mofa. Was passiert eigentlich mit dem Müll?

"Für größere Gewässer wie die Paar ist in der Regel der Freistaat Bayern zuständig", sagt Holger Pharion, der zuständige Abteilungsleiter des Wasserwirtschaftsamtes für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Es gebe allerdings Ausnahmen, wie Teile des Bereichs der Paar, die durch die Stadt verlaufen. In diesen Fällen gebe es unterschiedliche Träger für die Unterhaltslast.

Es gibt nämlich alte Verträge zwischen der Stadt und der Firma Leinfelder, die Paarwasser für ihren Betrieb entnehmen darf. Damals, vor bald 100 Jahren, waren das größere Mengen, heute nur noch sehr wenig, wie Werkleiter Martin Kaltenegger auf Anfrage bestätigt. Er kündigt an, dass der Bereich beim Wehr, der jetzt trockengelegt ist, selbstverständlich noch aufgeräumt werde, "das ist doch gar keine Frage". Leinfelder wird übrigens auch die Kosten für die Absicherung der Paarumleitung, die vor Kurzem nach dem Starkregen aufgelaufen sind, komplett übernehmen.

Und der Rest der Paar? Holger Pharion will sich in den nächsten Tagen mit Leinfelder deshalb zusammensetzen. "Es ist aber grundsätzlich positiv, dass man das jetzt sieht", betont Pharion. Und der Dreck, den man unter Wasser nicht sieht? "In den freien Flächen können wir die Paar leider nicht absenken", sagt Pharion. Er glaubt, dass sich dort gar nicht so viel Müll befinden wird. "Wenn wir etwas sehen, nehmen wir das aber natürlich mit."

Einige Stellen, wo sich regelmäßig Schutt ansammelt, sind dem Wasserwirtschaftsamt auch hinlänglich bekannt. Eine davon befindet sich an der Mühlrieder Brücke. "Die Fließgeschwindigkeit ist dort langsamer und so kommt es vor, dass sich nach und nach Kies und Sand sedimentiert", sagt Dionys Schiebel vom Wasserwirtschaftsamt. Die Anlandungsstellen würden aber regelmäßig überprüft.