Schrobenhausen
Radikalkur für den Christkindlmarkt

Nur noch ein Wochenende statt drei Stadtmarketing-Veranstaltung zieht auf den Lenbachplatz zurück

21.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr

Vorher - nachher: Der Schrobenhausener Christkindlmarkt kehrt nach mehreren Jahren im Pflegschlosspark wieder zurück an den Lenbachplatz. Was beim Volksfest schon vorgemacht wurde, trifft jetzt auch den Christkindlmarkt, er wird auf drei Tage verkürzt. - Fotos: Archiv

Schrobenhausen (SZ) Das Stadtmarketing hat sich zu einem radikalen Schritt entschlossen: Der - zuletzt nur noch schlecht besuchte - Christkindlmarkt wird gestrafft und verlegt. Statt an drei wird er nur noch an einem Wochenende öffnen - und zudem wieder auf den Lenbachplatz zurückziehen.

Wer in der Vorweihnachtszeit gerne den Christkindlmarkt besucht, sollte sich heuer zwei Termine vormerken: das erste und das dritte Adventswochenende. Rund um den ersten Advent findet der traditionelle Markt des Verkehrsvereins Schrobenhausener Land statt - wie immer im Pflegschlosspark. Der Christkindlmarkt des Schrobenhausener Stadtmarketings, der sich in den vergangenen Jahren immer über den zweiten, dritten und vierten Advent erstreckte, wird heuer auf einen einzigen Termin eingedampft: auf den dritten Advent. Von Freitag, 15. Dezember, bis Sonntag, 17. Dezember, soll der Budenzauber heuer dauern. Und er wird auch wieder an seinem früheren Standort am Lenbachplatz aufgebaut.

Die Verantwortlichen des Stadtmarketings versprechen sich von dieser Radikalkur einiges. In erster Linie natürlich wieder mehr Besucher. Denn die waren in den vergangenen Jahren immer öfter ausgeblieben. Im vergangenen Jahr waren es an manchen Tagen so wenige, dass sich das Stadtmarketing-Team zum Handeln gezwungen sah. "Es muss sich etwas ändern", erklärt Barbara Rührmair, die zusammen mit ihrer Kollegin Nina Heinrich und mit Stadtmarketing-Vorstand Christian Krömer ein neues Konzept ausgetüftelt hat. Auch die beiden anderen Vorstände Marco Fröhlich und Christoph Appel wollten nicht mehr so weitermachen wie bisher. Angesichts des äußerst schwachen Zuspruchs im vergangenen Jahr habe man die Reißleine ziehen müssen. "Wir können es den Mitgliedern des Stadtmarketings bei diesen Besucherzahlen nicht zumuten, einen fünfstelligen Betrag in den Christkindlmarkt zu investieren", findet Appel klare Worte. Die ausbleibenden Gäste führten zuletzt dazu, dass auch das Interesse der Fieranten - ausgenommen die Betreiber von Glühwein- und Essensständen - fast gegen null tendierte. Wenn sich nichts grundlegend ändere, werde man keine Standbetreiber mehr auf den Schrobenhausener Christkindlmarkt locken können, ist sich Appel sicher. Bei diesen Aussichten fiel den Verantwortlichen die Entscheidung nicht schwer: Der Markt soll kürzer, aber besser werden.

Barbara Rührmair und Nina Heinrich führen derzeit Gespräche mit unterschiedlichsten Händlern und versuchen, für den dreitägigen Christkindlmarkt ein möglichst abwechslungsreiches Angebot zusammenzustellen. Um für die Fieranten wieder attraktiver zu werden, gibt es heuer außerdem ein besonderes Zuckerl: Es werden keine Standgebühren erhoben. "Nur der verbrauchte Strom muss bezahlt werden", erläutert Rührmair. Das gelte für alle Standbetreiber - auch für die Anbieter von Glühwein, Punsch und Essenswaren. Hier sollen jedoch vor allem Betriebe und Gastronomen aus Schrobenhausen und der Umgebung zum Zug kommen, betont Rührmairs Kollegin Nina Heinrich: "Wir setzen voll auf Regionalität."

Das ist nicht alles. Das Schrobenhausener Stadtmarketing setzt außerdem auf Vielfalt. Beim Christkindlmarkt am dritten Adventwochenende soll für jeden Geschmack etwas dabei sein. Deshalb haben sich Heinrich und Rührmair drei Thementage ausgedacht: Der Freitag, 15. Dezember, steht unter dem Motto "Tradition", der Samstag wird der "Eventtag" mit verschiedenen Livebands und einem rockigen Programm für die jüngeren Besucher. Und der Sonntag soll als "Familientag" möglichst viele Gäste auf den festlich beleuchteten Lenbachplatz locken.