Hohenwart
Pech im Storchennest

Jungvogel verunglückt bei erstem Flugversuch

26.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr
Blick ins Hohenwarter Storchennest: Die beiden überlebenden Storchenjungen bei der Beringung. −Foto: Monika Mulock

Schrobenhausen (SZ) Die Hohenwarter Storchenfamilie hat einen weiteren Jungvogel verloren.

Anfang der Woche stürzte das Tier bei seinem ersten Flugversuch ab, wie der Pfaffenhofener LBV-Vorsitzende Prof. Hans-Joachim Leppelsack mitteilt. Der Jungstorch hatte einen beschädigten Flügel und blieb wohl deswegen bis zuletzt im Nest.

Erstmals brütete heuer ein Storchenpaar in Hohenwart. Als Standort für ihr Nest hatten sie sich den Funkmast der Telekom im Kapellenweg ausgesucht. Im Frühsommer saßen vier Jungstörche im Nest. „Die Jungen sahen alle sehr gut aus“, berichtet Leppelsack, der die Entwicklung genau verfolgt hat. Als er zusammen mit seiner Frau am 9. Juni zum Nest hochstieg, um die Jungtiere zu beringen, bot sich ihm jedoch ein anderes Bild. Der Storchennachwuchs war dezimiert, zwei Junge waren tot. Leppelsack ist sich ziemlich sicher, was vorgefallen war. „Es liegt nahe, dass das ein Überfall von Fremdstörchen war“, erklärt er. Solche Überfälle kämen relativ häufig vor.

Als die zwei überlebenden Jungtiere größer wurden, bemerkten die Vogelfreunde, dass eines davon an einem Flügel verletzt war – vermutlich ebenfalls eine Folge der Attacke durch Fremdstörche. Der beschädigte Flügel rutschte dem Jungvogel immer wieder vom Rücken. Die Leppelsacks hofften, dass sich das Junge wieder erholt und die Wunde gut verheilt. Die Storcheneltern haben es bis zuletzt im Nest gefüttert. Anfang der Woche hat es dann wohl seinen ersten Flugversuch unternommen und ist dabei verunglückt.

Der Jungstorch hat es vom Kapellenweg nur über eine Häuserreihe hinweg geschafft und ist auf dem Hohenwarter Hauptplatz tot aufgefunden worden. Nach Auskunft des Pfaffenhofener LBV-Vorsitzenden war für das Jungtier keine Hilfe möglich. „Wir hätten nichts machen können“, betont Leppelsack. Wäre jemand zu dem Storch hochgestiegen, dann hätte er in Panik das Nest verlassen und wäre höchstwahrscheinlich schon dabei verunglückt. So habe man gehofft, dass er es doch noch alleine schafft.