Schrobenhausen
Neue Millionen-Baustelle

Neben der Industrieruine Biodieselraffinerie will die Südstärke ein neues Logistikzentrum errichten

23.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:04 Uhr

Frisch planiert: Auf dem fast fußballplatzgroßen Areal neben der stillgelegten Biodieselraffinerie will die Südstärke für und 16,5 Millionen Euro ein neues Logistikzentrum mit Abpackungseinheit bauen. Danach könnte es auch für die Raffinerie eine neue Zukunft geben. - Fotos: Spindler

Schrobenhausen (SZ) Die Südstärke in Schrobenhausen baut. Im Juni sollen die Bauarbeiten für das neue Logistikzentrum mit Abpackung am Königslachener Weg beginnen. Mit der Millioneninvestition deutet sich auch vorsichtig eine neue Zukunft für die Südsprit an.

In der alten Lagerhalle der Südstärke wurden zuletzt sogenannte Rapspresskuchen - ein Nebenprodukt aus der Biodieselproduktion - gelagert. Da die alte Südspritraffinerie aber seit fast sieben Jahren keinen Biodiesel mehr herstellt, wird auch die alte Lagerhalle nicht mehr gebraucht. Sie machte nach einem rund sechswöchigen Abriss nun Platz für ein neues Projekt der Südstärke in Schrobenhausen.

Für rund 16,5 Millionen Euro, so Südstärke-Geschäftsführer Josef Königbauer (kleines Foto), soll auf dem fast fußballplatzgroßen Areal ein neues Logistikzentrum entstehen. Um genau zu sein, sollen in der großen Kalle noch zwölf Stärkesilos und eine Abpackungseinheit für Stärke untergebracht werden. Vor allem die Technik im neuen Logistikzentrum und an der Werksperipherie hat ihren Preis. Auch die Abpackungseinheit für die Lebensmittelindustrie sei relativ kostspielig. Und die Leitungen, mit denen die Stärke direkt aus dem benachbarten Südstärke-Werk per Luftdruck in das neue Logistikzentrum gepumpt wird, machen das Projekt ebenfalls teuer.

Die Halle selber, die nach Sünchinger Vorbild errichtet wird, wird rund 6000 Quadratmeter groß sein. Der Lagerplatz für Stärke und weitere Produkte für die Lebensmittelindustrie wird etwa zwischen 5000 und 5500 Quadratmetern liegen, wie Königbauer das Projekt im Gespräch skizziert. "Platzprobleme haben wir zuweilen nicht", sagt Königbauer und blickt damit auf die kommenden Jahrzehnte.

Mit dem Projekt wird die Südstärke an ihrem Schrobenhausener Standort auch einen kleinen Wandel in der Produktion vornehmen, wie Königbauer erklärt. Von den rund 60 000 Tonnen Stärke, die die Südstärke durchschnittlich jedes Jahr produziert, gehen bislang etwa 80 Prozent in sogenannte technische Stärken wie sie auch in der Papierherstellung benötigt werden. Derzeit gehen die restlichen 20 Prozent in die Lebensmittelherstellung. Das soll sich mit dem neuen Bauprojekt ändern: "Halbe, halbe", sagt Königbauer über die neue Verteilung auf technische Industrie und Lebensmittelproduktion am Schrobenhausener Standort.

Der Bau des neuen Logistikzentrums soll laut Königbauer im Juni beginnen. Die Halle wird ebenerdig gebaut. Das Baugelände ist bereits dafür vorbereitet worden. Bis Ende des Jahres, so Königbauer weiter, solle der Rohbau nach den bisherigen Plänen fertiggestellt sein. Im kommenden Jahr werde dann am Innenleben des Gebäudekomplexes gearbeitet. Im Herbst kommenden Jahres, so hofft Königbauer, solle das Projekt dann in Betrieb genommen werden.

Damit nicht genug. Für die 2005 und 2006 gebaute Biodieselraffinerie gleich nebenan zeichnet sich eine neue Zukunft ab. Wie Königbauer andeutete, liefen derzeit die Planungen, in die Biodieselanlage die Veredelung der Stärke aus dem alten Werk zu verlagern. Das werde aber erst spruchreif, wenn das neue Logistikzentrum fertiggestellt sei.