Schrobenhausen
Gullydeckel als Heimatbotschafter

Kreisheimatpfleger Hans Hammer möchte das Stadtwappen im Straßenpflaster sehen

30.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:08 Uhr

Vorbilder für Schrobenhausen hat Kreisheimatpfleger Hans Hammer im benachbarten Ingolstadt (l.) und in der tschechischen Stadt Budweis (r.) gefunden. Hammer meint, auch in Schrobenhausen könnte sich das Stadtwappen gut auf den heimischen Kanaldeckeln machen. - Fotos: Hammer

Schrobenhausen (SZ) Künftig soll das Schrobenhausener Stadtwappen auf den kreisrunden Kanaldeckeln in der Innenstadt zu sehen sein. So wünscht es sich Kreisheimatpfleger Hans Hammer. Er stellte einen entsprechenden Antrag an den Stadtrat. Erste Fürsprecher hat Hammer bereits gefunden.

"Den Gedanken habe ich schon lange im Hinterkopf gehabt", sagt Hammer (kleines Foto) über seinen Antrag, der im Rathaus vorliegt. Durch die jüngste Debatte im Bauausschuss sei der Gedanke wiederbelebt worden, sagt Hammer. In der Sitzung sei der Vorschlag, Blumentröge mit Stadtwappen zu versehen, verworfen worden. Der Grund: Die Ausschussmitglieder befürchteten, dass Pflanzen aus den Trögen die Wappen verdecken könnten. Hammers Lösung würde zumindest dazu beitragen, dass die Wappen in Zukunft nicht von Pflanzen unsichtbar gemacht würden.

Hammer wünscht sich, dass in der Altstadt die Kanaldeckel mit dem Stadtwappen versehen werden. "Jedem Fußgänger stechen diese Identität schaffenden kleinen, herausragenden Gestaltungselemente beim Darübergehen und Flanieren ins Auge", begründet Hammer seinen Antrag an den Stadtrat. Er könnte sich vorstellen, dass die mit Stadtwappen versehenen Schachtdeckel entweder aus Eisen- oder Bronzeguss erstellt werden.

Dass es Kanaldeckel mit einem städtischen Wappen gibt, ist in Schrobenhausen zwar eine Neuerung, aber im Rest der Bundesrepublik und der Welt gibt es das schon lange und sehr oft. Das weiß auch Hammer. Er berichtet selber von seinen Reisen nach Ungarn, Tschechien oder in die baltischen Staaten, wo er solche gestalteten Kanaldeckel bereits gesehen hat. Selbst im benachbarten Ingolstadt prange der Panther auf den Schachtdeckeln.

Im gesamten Stadtgebiet mit allen Ortsteilen gibt es nach Auskunft der Schrobenhausener Stadtwerke rund 4500 bis 5000 solcher Schachtabdeckungen. Wie der Chef der Zentralkläranlage, Norbert Moser, nachgezählt hat, befinden sich in der Altstadt 143 Kanaldeckel. Alleine 20 davon liegen in der Lenbachstraße. Warum sie bislang aber kaum jemandem ins Auge gefallen seien, kann Moser auch ganz einfach erklären: Der Hauptkanal in der Lenbachstraße führt in der Mitte der Straße entlang. Dort haben bisher stets die Autos einen Parkplatz gefunden. "In Zukunft wird man sie leichter sehen", sagt Moser mit Blick auf die Innenstadtumgestaltung, denn nach dem Umbau dürften ja keine Autos mehr mitten auf der Straße parken.

Erste Reaktionen auf seinen Vorschlag hat Hammer auch schon erhalten, wie er sagt. Kultur- und Schulreferent Klaus Englert (CSU) habe den Vorstoß bereits gelobt: "Das ist eine hervorragende Idee und ich kann dies aus eigener Anschauung nur unterstreichen." Es mache etwas her, wenn nicht nur Billigbetonschachtdeckel eingelassen würden, sondern auch das Stadtwappen darauf zu sehen sei, so Englert weiter. Und Englerts Fraktionskollege Gerhard Winter kann dem Vorschlag ebenfalls etwas abgewinnen: "Ich finde die Idee auch gut."

Das stimmt Hammer auf jeden Fall schon sehr zuversichtlich. Der Kreisheimatpfleger findet, dass sich das Gestaltungselement auch in Schrobenhausen leicht verwirklichen lasse. Und natürlich denkt der ehemalige Stadtkämmerer auch daran, dass das ganze Vorhaben Geld kosten würde: "Vielleicht ließe sich dafür sogar ein Sponsor finden, wenn er einen kleinen Hinweis mit anbringen darf."