Schrobenhausen
Bunter Start ins neue Jahr

Rund 200 geladene Gäste beim Neujahrsempfang der Stadt

15.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

Hat beinah das Zeug zum Veranstaltungssaal: Was sich aus der Sporthalle der Maria-Ward-Realschule mit wohlüberlegten Lichteffekten zaubern lässt, erlebten die rund 200 Besucher des Neujahrsempfangs der Stadt am Freitagabend. - Fotos: De Pascale

Schrobenhausen (SZ) "Es ist eine liebgewonnene Tradition, mit Menschen, die sich aktiv einbringen, das neue Jahr zu begrüßen", sagt Bürgermeister Karlheinz Stephan. Rund 200 von ihnen empfängt er am Freitagabend zum Neujahrsempfang der Stadt in der Sporthalle der Maria-Ward-Realschule.

Die entpuppt sich allmählich - freilich in Ermangelung einer funktionstüchtigen Stadthalle - zur echten Alternative hinsichtlich Veranstaltungssälen in der Stadt. Jedenfalls gelingt es an diesem Abend, der Turnhalle einen festlichen Touch zu verpassen, nicht zuletzt des ausgeklügelten Beleuchtungskonzepts wegen. In der Mensa ist Raum für Gespräche - vor der Veranstaltung beim Sekt-, nachher beim Stehempfang mit Häppchen.

Das Musikprogramm: erfrischend mutig, weil unkonventionell. Bereits das erste Stück, mit seinen ebenso fröhlichen wie melancholischen Momenten, scheint genau das auszudrücken, worauf die Stadt beim diesjährigen Empfang den Fokus legt: Licht und Schatten der Asylthematik. Es ist zum Weinen schöne Musik, die Cora Krötz, Navid Saidi und Peter Maklar in die Turnhalle zaubern. Ganz andere, weil poppigere Töne schlägt dann eine Gruppe aus Aichach an, die sich in der dortigen Asylunterkunft kennenlernte. Die Gitarrenbegleitung - etwa bei Songs wie Bill Withers "Lean on me" - übernehmen Johanna Plöckl und Peter Maklar. Und dazwischen taucht sogar auch mal das musikalische Urgestein Schrobenhausens schlechthin, Kurtl Schwarzbauer, mit seinem Lied "Endlos" auf der Bühne auf.

"Das zwischenzeitlich aufgestaute Beifallsbekundungsbedürfnis noch eine Weile zurückzustellen" bittet Karlheinz Stephan angesichts der langen Liste an Vertretern aus Wirtschaft, Kunst und Politik - darunter stellvertretende Landrätin Sabine Schneider, Bezirksrat Robert Knöferl, Bürgermeisterkollegen und Stadträte -, von Vereinen, Kirchen, Kindergärten und Schulen sowie der "stattlichen Riege" aus dem Jugendstadtrat, die er zum Neujahrsempfang begrüßt. "Vor uns liegt ein nigelnagelneues Jahr mit vielen unbeschriebenen Blättern", sagt Stephan, bevor er die wichtigsten Stationen des vergangenen Jahres umreißt, darunter auch die Trauer um Altbürgermeister Josef Höllbauer,

Was 2017 auf Schrobenhausen zukommt? Erst mal eine Reihe von Jubiläen: die 25-Jahrfeier mit der englischen Partnerstadt Bridgnorth - gefeiert wird beim Schrannenfest -, das 40-Jährige des Verkehrsvereins sowie der 150. Geburtstag des gebürtigen Schrobenhausener Künstlers Joseph Kaspar Sattler, wozu auch eine Ausstellung geplant ist. Auch die Brandschutzsanierung des Pflegschlosses stehe an, "Highlight des Jahres wird aber definitiv der beginnende Umbau der Innenstadt", ist Stephan überzeugt. Und da wäre auch noch der zusätzliche Feiertag am 31. Oktober aufgrund des Reformationsjubiläums, mit dem sich 2017 auch die Tage der Barockmusik beschäftigen.

Ein Thema liegt dem Schrobenhausener Bürgermeister besonders am Herzen. Er wolle die Chance nutzen, "da unser möglicherweise neuer Bundestagsabgeordneter Erich Irlstorfer heute bei uns ist", einige Ausführungen zur Krankenhauspolitik zu tätigen. Eine einwandfreie gesundheitliche Versorgung für die Bürger zu gewährleisten, gestalte sich finanziell immer schwieriger, so Stephan. Vor allem mit der "schmerzlichen Schließung der Geburtenstation" wolle er sich nicht arrangieren. Daher habe er eine Initiative mit Bürgermeistern aus ganz Bayern geschlossen. "Wir werden alles daran setzen, dass Geburtenstationen in ländlich strukturierten Gegenden wieder eine Zukunft haben" - und damit vielleicht auch der Schrobenhausener Kreißsaal. Bezüglich der Qualitätssicherung, die nach Meinung von Fachleuten über Fallzahlen definiert werde, gehe ihm manchmal "das Klappmesser in der Tasche auf", gesteht Stephan.

Cindy Laupers "Time after time" von den Aichacher Musikern beendet den offiziellen Teil des Neujahrsempfangs nach rund zweieinhalb Stunden.