Schrobenhausen
Beeinträchtigungen minimieren, Durchlässigkeit erhalten

Rund 40 Besucher beim Infoabend zur Innenstadtumgestaltung im Blauen Saal der vhs

19.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Nicht müde wird Städteplaner Emil Lehner (r.), die Schrobenhausener für ihr Interesse und Engagement zu loben. Hauptansprechpartner für die Anliegen der Bürger ist Uwe Reil (l., siehe Kasten). - Foto: De Pascale

Schrobenhausen (udp) "Ein unheimlich schönes Gefühl" sei es, gerade vor dem Hintergrund der vielen Diskussionen im Vorfeld, "dass es endlich losgeht", versprühte Städteplaner Emil Lehner bei der Infoveranstaltung zum Innenstadtumbau am Freitagabend Vorfreude auf den Beginn der Bauarbeiten.

Und wieder einmal gab es beim Blick auf die mehr als 40 Interessierten, die dazu im Blauen Saal der vhs erschienen waren, Lob: "Wir spüren hier in Schrobenhausen ein ungewöhnlich hohes Engagement."

Die Gestaltungsfragen seien durch, nun gehe es "um die technische Durchführung und den zeitlichen Ablauf", sagte Bürgermeister Karlheinz Stephan. "Freuen wir uns auf ein spannendes Pilotjahr 2017!"

Neben den Pflasterarbeiten stehen auch Fernwärme und Glasfaser im Fokus. Nach dem Verlegen zweier Rohre würden die Hausanschlüsse hergestellt, erklärte Sol-Energie-Geschäftsführer Wolfgang Braun. Die Versorgung könne allerdings nicht sofort aufgenommen werden, "es wird zwei Jahre dauern", so Braun.

Von unter der Erde zurück auf die Oberfläche holte SHL-Architekt Uwe Reil die Zuhörer: "Die Stadt vorne und hinten zumachen - so einfach ist es nicht." Schließlich gehe das Leben in der Stadt weiter. In Bauabschnitt eins, also südliche Lenbachstraße bis Beginn der Zeil, werde ab dem Kreisverkehr eine Einbahnstraße eingerichtet. Über den Lenbachplatz gehe es wieder raus aus der Innenstadt, an Markttagen über die Zeil. Los gehe es mit dem Bau des Gehwegs, über Stege bleibe jedes der Geschäfte erreichbar. "Da, wo es aufgrund der Breite möglich ist, haben wir versucht, Kurzzeitparken anzubieten", sagte Reil. Die temporäre Sperrung während der Pflasterung für Autos werde auf einen minimalen Zeitraum reduziert. "Wir wollen das Prinzip aufrechterhalten, dass sich Kunde und Autofahrer nicht umgewöhnen müssen." Fußgänger kämen ohnehin jederzeit durch die Stadt.

Die größte Herausforderung stellt für die Planer die südliche Einfahrt nähe Kreisverkehr dar, hier sei nicht um eine Komplettsperrung herumzukommen. "Es ist der sensibelste Bereich, sozusagen der Flaschenhals, wir müssen da mit der Infrastruktur rein", erklärte Lehner. Um die Belastungen für die Bürger auf ein Minimum zu beschränken, werde das Ganze in den Sommerferien durchgezogen.

Die Gelegenheit, Fragen zu stellen, nutzten einige Besucher gegen Ende der Veranstaltung: Richtung Stadtwall gebe es "ein Sammelsurium an Anschlusskästen - haben Sie ins Auge gefasst, die zu verlegen oder wenigstens einheitlich zu gestalten", wollte Kreisheimatpfleger Hans Hammer wissen. Das Thema werde noch behandelt, antwortete Emil Lehner, vorrangig gehe es jetzt erst mal darum, die Oberflächen zu gestalten, dann könne die Sanierung weitergehen. Ähnliches gilt auch für das Schicksal des alten Eisenzaunes am südlichen Stadteingang, nach dem sich ein weiterer Herr erkundigt hatte.

"Kann man davon ausgehen, dass Weihnachten der erste Bauabschnitt komplett fertig ist, sodass dann sozusagen auch ein Muster für alle vom Weiterbau Betroffenen zu sehen ist", wollte Kulturreferent Klaus Englert wissen. Das sei auf jeden Fall so geplant, antwortete Lehner, der den Besuchern an diesem Abend auch Bauleiter Günter Kodewitz sowie Vertreter der ausführenden Baufirma Seizmeir vorstellte.

"Bauen ohne Beeinträchtigung ist eine Illusion", gab Lehner seinen Zuhörern noch mit auf den Weg, dennoch wolle sein Team "die Beeinträchtigungen minimieren und die Durchlässigkeit erhalten."