Schrobenhausen
Backgammon, Tavla und Café International

Das Jugendzentrum wird am Sonntag zum Ort der Begegnung und des Wettkampfes

27.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:14 Uhr

Ein Spiel mit Geschichte: Rund 5000 Jahre soll das in Deutschland unter dem Namen Backgammon bekannte Spiel alt sein. - Foto: Kriss

Schrobenhausen (oh) Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, es kann losgehen: An diesem Sonntag, 30. April, findet von 14 bis zirka 18 Uhr im Jugendzentrum Zoom zusammen mit dem Café International der sechste Schrobenhausener Backgammon-/Tavla-Sonntag des Vereins Offene Türen mit dem Turnier um den Tuncer- Ürün-Wanderpokal statt.

Willkommen sind alle erfahrenen Spieler, aber auch solche, die das Spiel vielleicht erst mal kennenlernen oder nur zuschauen wollen. Wer ein Spielbrett mit Spielsteinen und Würfeln besitzt, soll es mitbringen.

Backgammon ist eines der ältesten Spiele, das sich in der ganzen Welt ausgebreitet hat und unter allen möglichen Namen bekannt ist. In der Türkei heißt es Tavla, in Deutschland Backgammon. Das älteste gefundene Spielbrett stammt aus der Hochkultur Mesopotamiens, zwischen Euphrat und Tigris, und ist rund 5000 Jahre alt. Von Mesopotamien aus gelangte das Spiel zu den Persern (persischer Name: Tachte Nard) und von dort in die heutige Türkei und nach Ägypten. Im Grab des Pharao Tutenchamun (zirka 1350 v. Chr.) fanden sich Spielbretter des in Ägypten unter dem Namen Senet bekannten Spiels.

Von Ägypten aus trat das Spiel seinen Weg über Griechenland und das Römische Reich bis in den keltischen Norden hinauf an. Im antiken Rom hieß das Spiel zuerst Duodecim Scripta, das Zwölf-Linien-Spiel. Als Tabula wurde es in Folge der zahlreichen Feldzüge der römischen Heere in ganz Europa eingeführt. Allerdings war es als beliebter Zeitvertreib anfangs nur den Adeligen vorbehalten, erst allmählich setzte es sich auch in der breiten Bevölkerung durch. Die Kirche versuchte dabei jahrzehntelang vergeblich, das Glücksspiel zu verhindern.

Im Früh- und Hochmittelalter ist das Spiel in einer Version namens Wurfzabel oder Trictrac oder Kvátrutafl in Russland, Holland, Island und in China dokumentiert. Seit 1645 wird es in England als Backgammon bezeichnet, was im Walisischen soviel wie kleine Schlacht , oder im Angelsächsischen das Wiedereinsetzen geschlagener Spielsteine bedeutet. Erste, in England niedergeschriebene Regeln stammen aus dem Jahr 1743.

Die bis heute größte Verbreitung findet das Spiel bei den Mittelmeeranrainern. Bei den Türken, Griechen und Zyprioten ist das Spiel ein nicht wegzudenkendes nationales Kulturgut, es wird dort in Cafés, in der Familie und einfach auf der Straße gespielt.

Neben dem Turnier findet auch das Café International statt. Dieses ist ein Ort für Begegnungen zwischen den Menschen aus dem Schrobenhausener Land und aus aller Welt. Kaffee und Tee sind kostenlos, Kuchen und sonstige Leckereien für das internationale Buffet bringen die Gäste mit.

Die Teilnahme an Turnier und Café International ist kostenlos. Interessierte können sich per E-Mail an vorstand@offene-tueren.net oder auch noch am Veranstaltungstag bis 13 Uhr im Jugendzentrum anmelden. Wer noch Fragen hat, kann sich bei Richard Ripley, tagsüber unter Telefon (08252) 82 04 99 und ab 18 Uhr unter (08252) 79 80, oder ebenfalls ab 18 Uhr bei Köksal Sentürk, Telefon (08252) 67 85 informieren.