Schrobenhausen
Asyl: Stadthalle ist vorbereitet

Landrat sieht sich in der Notunterkunft um – Die ersten Flüchtlinge kommen Dienstag oder Mittwoch

03.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Die ersten Asylbewerber können kommen: Die Schlafkojen für die Flüchtlinge in der Stadthalle sind hergerichtet. Davon überzeugte sich Landrat Roland Weigert (r.) am Freitagmittag zusammen mit Bürgermeistern und Ehrenamtlichen - Foto: kx

Schrobenhausen (jsp) Bauzäune in der Schrobenhausener Stadthalle grenzen die Schlafbereiche für die Flüchtlinge voneinander ab. Die ersten 15 Betten sowie genauso viele Spinde stehen bereits. Der Sichtschutz an den Bauzäunen kommt noch.

Die Notunterkunft für Asylbewerber in der Stadthalle ist hergerichtet. Davon überzeugte sich Landrat Roland Weigert am Freitagmittag persönlich. Voraussichtlich am kommenden Dienstag oder Mittwoch werden die ersten Asylbewerber in Schrobenhausen erwartet.

„Die Stadthalle ist eine Übergangslösung“, sagte Roland Weingut, Chef der Abteilung für Soziale Angelegenheiten im Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen, und damit verantwortlich für die Unterbringung der Flüchtlinge. Soll heißen: In den nächsten vier Wochen kommen Flüchtlinge in die Stadthalle, für die es keine anderen Unterkünfte gibt. Sobald das Containerdorf an der Bürgermeister-Götz-Straße bezugsfertig sei, würden alle aus der Stadthalle in die Wohncontainer umziehen, so Weingut weiter. Damit sei aber noch nicht gesagt, dass alle Asylbewerber, die in den kommenden vier Wochen – pro Woche muss der Kreis 15 Personen aufnehmen – in den Landkreis kämen, automatisch in der Stadthalle einquartiert würden. Sobald sich andere Unterbringungen finden ließen, würden die auch genutzt. Das Containerdorf an der Bürgermeister-Götz-Straße soll laut Weingut voraussichtlich ab 1. August fertig sein. Es biete Platz für 94 Menschen. Dort werde es einen Hausmeister geben, erklärte Weigert.

Der Quartiermeister des Landratsamtes, Jonas Faller, erklärte Weigert den Bürgermeistern aus Schrobenhausen, Aresing und Brunnen sowie Ehrenamtlichen aus den Schrobenhausener Helferkreisen, wie die Stadthalle für die Flüchtlinge vorbereitet sei. Das Kreiskrankenhaus versorge die Asylbewerber einmal täglich mit einer warmen Mahlzeit sowie Paketen für Abendessen und Frühstück. Um Getränke zu kühlen, stünden Geräte bereit. Auch zwei Waschmaschinen seien bereits installiert, damit die Flüchtlinge ihre Wäsche reinigen könnten.

Lob für das Engagement der Stadt Schrobenhausen bekam Bürgermeister Karlheinz Stephan von Weigert. Stephan habe die Stadthalle sofort zur Verfügung gestellt. „Das ist nicht das Übliche, was wir erleben“, sagte Weigert. „Freunde macht sich der Bürgermeister zwingend nicht“, so Weigert weiter. Auch Brunnens stellvertretender Bürgermeister Rudi Ettl war ganz angetan von der Notunterkunft. Schrobenhausen könnte als gutes Beispiel für andere dienen, die noch von der Notwendigkeit der Flüchtlingshilfe überzeugt werden müssten. Ettl kündigte an, im Brunnener Gemeinderat über das Schrobenhausener Engagement zu berichten.