Schrobenhausen
Alte Musik ganz frisch

Bayerische Orchesterakademie Barock begeisterte mit historischen Klängen in St. Jakob

13.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:41 Uhr

Ein stimmgewaltiges Aufgebot: Den Abschluss der Barocktage bildete das Konzert der Bayerischen Orchesterakademie Barock in der Stadtpfarrkirche St. Jakob. - Foto: Zaum

Schrobenhausen (SZ) Einen fulminanten Abschluss der siebten Tage der Barockmusik in Schrobenhausen boten 26 Sänger und Instrumentalisten der Bayerischen Orchesterakademie Barock am vergangenen Samstagabend in der Stadtpfarrkirche St. Jakob.

Musiziert wurde aus der Zeit des Frühbarock, aus einer Sammlung, die 1589 zur Fürstenhochzeit in Florenz entstand, und aus einem Band von Canzonen und Sonaten des Venezianers Giovanni Gabrieli, der dem bayerischen Herzog Maximilian I. gewidmet war. Die Bayerische Orchesterakademie Barock ist ein Projekt der Landesarbeitsgemeinschaft Alte Musik in Bayern und bietet Studierenden historischer Instrumente der Musikhochschule die Möglichkeit, unter realen Bedingungen ihr erarbeitetes Programm in einem Konzert zu präsentieren.

Die Gesamtleitung liegt beim italienischen Barock-Violinisten Enrico Gatti, der als Professor an den Konservatorien in Milan und Den Haag unterrichtet. Zu hören waren an dem Abend altertümliche Instrumente wie das Dulzian – ein Holzblasinstrument – , die Laute, Barockvioline und Violoncello, aber auch Gesangsstimmlagen wie Altus, die der späten Renaissance oder dem Frühbarock zuzuordnen sind. Die siebten Tage der Barockmusik standen heuer ganz im Zeichen des Komponisten Georg Friedrich Händel.

Mit vielen Höhepunkten versetzte der Intendant und künstlerische Leiter Jakob David Rattinger das Publikum in eine andere Epoche. Das Wandelkonzert im Pflegschloss, das Nachtkonzert in der Schrobenhausener Frauenkirche und heuer zum ersten Mal im Rahmen der Barocktage ein Kochkurs, in dem ein Menü nach barockem opulentem Vorbild gekocht wurde. Fleisch, Fisch, edles Geflügel und krönende Desserts wurden zubereitet. Bereits seit 2008 liegt die künstlerische Leitung und Intendanz bei Jakob David Rattinger. Der Gambist entwickelte das anfangs kleine Konzept zu einem Festival mit Operninszenierungen, Orchesterkonzerten und Seminaren weiter.