Schrobenhausen
Alte Mauerreste in der Lachen

Voruntersuchungen zur Stadtgartenanlage förderten jetzt Überreste von Ziegelbauten zutage

22.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

Verborgen unter Planen liegen derzeit die Mauerreste, die bei den Arbeiten zum Duftgarten Iin der Lachen in der Schrobenhausener Altstadt gefunden wurden - Foto: Schmied

Schrobenhausen (SZ) Rechtzeitig zur Spargelzeit soll die Altstadt um eine hübsche Ecke reicher sein: Derzeit laufen die Planungen am Stadtgarten in der Lachen. Bei Voruntersuchungen wurden jetzt alte Mauerreste gefunden.

Die Verantwortlichen sind jedoch zuversichtlich, den Zeitplan trotz der Funde einhalten zu können. Fast direkt unter der Geländeoberfläche liegen die alten Gemäuer, die jetzt ans Tageslicht kamen – was insofern verwundert, weil schließlich erst vor etwa 15 Jahren das letzte dort stehende Gebäude abgerissen wurde. Offensichtlich sei damals nur bis zur Oberkante Straße gegraben worden, vermutet Stadtbauamtsleiter Axel Westermair.

Anfang November waren in der Lachen Voruntersuchungen sowie ein Oberbodenabtrag durchgeführt worden. Anton Steger von ProArch Prospektion und Archäologie aus Ingolstadt beaufsichtigte die Arbeiten. Ungefähr auf Höhe des Baggerplanums seien, nachdem der Humus abgetragen war, die Funde – vor allem alte Ziegelmauern – aufgetreten. „Das Gelände beinhaltet mehrere Ziegelmauern mit unklaren Zusammenhängen und Zeitsetzungen, einen Keller und Teile eines Kieselpflasters“, berichtet Anton Steger. „Ausgehend vom aufgelesenen Fundmaterial handelt es sich hier um frühneuzeitliche bis barocke Befunde, allerdings können spätmittelalterliche Phasen nicht ausgeschlossen werden.“ Im Zuge der Arbeiten am Stadtgarten werde das Areal um einen halben Meter abgetieft, so Steger weiter. „Da dieser Bodeneingriff den durchaus hochwertigen archäologischen Befund zerstören wird, ist eine archäologische Ausgrabung notwendig.“

Inwiefern sich durch den Fund die Arbeiten am Stadtgarten verzögern, steht noch nicht fest – übrigens auch nicht, wie mit dem alten Gemäuer weiter verfahren wird. „Wir prüfen derzeit in enger Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege, der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Kulturreferenten Klaus Englert, ob es möglich ist, die vorhandenen Reste zu erhalten und gegebenenfalls sogar optisch in den Stadtgarten zu integrieren“, erklärt Axel Westermair.

Zuerst müsse jetzt ein Archäologe beauftragt werden, der eine genaue Dokumentation erstellt, die dann Landschaftsarchitekt Karl Ecker als Grundlage für seine weiteren Planungen dienen soll. „Selbstverständlich werden wir auf die Mauerreste Rücksicht nehmen“, versichert Ecker. Es gebe gewisse Überlegungen, die Mauern mit in den Stadtgarten zu integrieren, bestätigt Ecker, das allerdings müsse dann erst mit dem Denkmalschutz besprochen werden. Die Mauern, die sich – wenn auch nur knapp – im Untergrund befinden, eventuell mit einer Glasplatte abzudecken und so sichtbar zu machen, kann sich Karl Ecker allerdings nicht so recht vorstellen. Es sei auch noch nicht klar, wie bedeutsam die Funde überhaupt sind. „Dazu wollen wir doch lieber erst mal das Feedback der Archäologen abwarten“, so Ecker. Denkbar wäre auch, die Mauerreste offen in den Stadtgarten einzubinden, allerdings bestehe da die Gefahr, dass sie wohl innerhalb weniger Jahre zerbröseln würden. Ecker jedenfalls ist zuversichtlich, dass es mit der Fertigstellung des Stadtgartens bis zur Spargelzeit trotz der Mauerfunde klappt.