Schrobenhausen
Ab ins Märchenland

SZ TRIFFT Maria Margareta Schenk, die ihr erstes Buch im Internet veröffentlicht hat

01.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Freut sich über ihr erstes selbst geschriebenes Buch: Die Schrobenhausener Autorin Maria Margareta Schenk - Foto: M. Straßer

Schrobenhausen (SZ) Die Schrobenhausenerin Maria Schenk hat ein Kinderbuch mit dem Titel „Mias Traum – Tapsi will ins Märchenland“ unter ihrem zweiten Vornamen Margareta veröffentlicht. Auf dem Umschlag sind ein Mädchen und ein Teddybär in einer Märchenlandschaft zu sehen. Dabei wollte die Autorin eigentlich Krimis schreiben. Schenk erzählt, wie sie trotzdem bei den Kindergeschichten gelandet ist und wie heutzutage ein Buch im Internet vermarktet wird.

„Eigentlich“, sagt Margareta Schenk, „sind Märchen wie gute Krimis. Man weiß zwar, wie sie ausgehen, aber trotzdem ist die Spannung da, bis es sich auflöst.“ Spannend geht es auch zu auf Mias Reise mit ihrem Teddybär in Fantasiewelten. Die Protagonistin des Kinderbuchs muss sich fünf Märchen ausdenken, um den Untergang des Märchenlands zu verhindern. Entsprechend finden die Leser in „Mias Traum“ auch fünf kleine Geschichten in der Geschichte.

Mit einer kleinen Geschichte fing auch alles an. Margareta Schenk schrieb von jeher gern – für sich selbst, viele Ideen brachte sie nie zu Ende. Vor ein paar Jahren wollte sie es endlich richtig machen und begann ein Schreibstudium. „Das ist ein Fernstudium“, erzählt sie, „und es hat mir ganz viel geholfen. Da gibt’s dann zum Beispiel den Kurs zum Krimi schreiben. Oder man lernt, wie man einen einfachen Satz ausschmücken kann.“ Als eine Freundin Maria Margareta Schenk darum bat, ein Märchen zu schreiben, meinte Schenk zunächst: „Soweit bin ich ja noch nicht, ich bin noch nicht im Märchenkurs.“ Sie hat sich aber dann doch hingesetzt und sich eine kleine Erzählung ausgedacht. „Das ist ja ganz schön“, sagte die Freundin, nachdem sie das Märchen gelesen hatte: „Schreib’ noch eins.“

Aus den ersten beiden Märchen ist ein Buch geworden. Margareta Schenk hat es geschrieben, erst handschriftlich, dann am Computer. Viele Freunde haben gegengelesen, Vorschläge eingebracht, eine Sprachstudentin hat „Mias Traum“ sogar ins Englische übersetzt. Die Autorin holte sich auch Anregungen und Unterstützung in der virtuellen Welt. „Ich bin bei Facebook im Autoren-Hilfe-Forum. Da hab’ ich auch den Covergestalter für das Buch kennengelernt“, sagt Schenk. Die 63-Jährige ist gut vernetzt. „Ich bin ja nicht mit dem Computer großgeworden, da muss ich mir schon Zeit nehmen für manches“, sagt Schenk. Zum Beispiel für die Veröffentlichung ihres Buches. Theoretisch, erklärt Schenk, könne jeder ein Manuskript im Internet veröffentlichen. Man müsse dazu die Datei formatieren und dann hochladen. Der als Hollywoodstreifen verfilmte Roman „Fifty Shades of Grey“ sei zuerst als E-Book im Internet erschienen, bevor er von einem Verlag entdeckt wurde.

„Man muss auch die Werbung selber machen“, sagt Schenk über die E-Book-Veröffentlichung, „deshalb habe ich eine Autorenseite auf Facebook gemacht und Bloggern kostenlose Exemplare geschickt, damit die dann mein Buch bewerten.“ Im Internet finden sich einige positive Bewertungen zu „Mias Traum“: „Für Alt und Jung ein Muss. Super geeignet auch zum Vorlesen.“ „Bis nach Österreich und Hamburg habe ich schon verkauft“, sagt Schenk stolz über die Verbreitung ihres Werkes. In der näheren Region um Schrobenhausen sei viel über Mundpropaganda gelaufen, Bestellt werden könne das Buch inzwischen längst in der Druckversion. Das Drucken und Binden hat Schenk ebenfalls bei einem Internetanbieter in Auftrag gegeben.

Inzwischen liest die Autorin ihr Buch bei Gelegenheit vor Publikum. Zum ersten Mal im Wohnheim von Regens Wagner Hohenwart, wo sie arbeitet. Dort trug sie „Mias Traum“ Menschen mit Behinderung vor. „Meine erste Lesung war für mich umwerfend“, erinnert sich Schenk. „Ich war beeindruckt von der Ausdauer der Zuhörer, sogar die, die sonst sehr unruhig sind, wollten, dass ich weiterlese.“ In einem Altenheim und in Schrobenhausener Cafés hielt Schenk ebenfalls schon Lesungen und machte dabei durchweg positive Erfahrungen.

Der Fortsetzung ihres Erstlings verpasst Margareta Schenk gerade den letzten Schliff. „Mias Abenteuer – Chaos im Märchenland“ heißt das neue Buch, von dem Schenk hofft, dass es noch vor Weihnachten erscheinen wird. Für die Zukunft steht Schenks Plan fest: „Weiterschreiben.“ Vielleicht nimmt sie ja als nächstes Projekt dann doch einen Krimi in Angriff.