Schrobenhausen (SZ) In einer Viertelstunde ist man von Schrobenhausen aus mit der Bayerischen Regiobahn in Ingolstadt, und gar nicht so viel länger dauert es bis nach Augsburg. Schrobenhausen ist also eine einwandfreie Pendlerstadt.
Der erste Zug fährt um 5.17 los, nicht, wie den Rest des Tages immer 27 Minuten nach der vollen Stunde. Da kann es schon mal passieren, dass einem die Bahn vor der Nase wegfährt, wenn man nicht dran denkt. Der erste, der nach Augsburg fährt, kommt zehn Minuten später.
Wer da wohl einsteigt? Klar: So gut wie alle, die um diese Zeit unterwegs sind, nutzen den Zug für die Fahrt in die Arbeit. So enthusiastisch, dass man um diese Zeit zu einem Shoppingtag in Augsburg oder Ingolstadt aufbricht, werden um diese Uhrzeit die wenigsten sein. Wobei: Sonnenaufgang in der Fußgängerzone - das erleben sonst höchstens Nachtschwärmer. Oder: Die Reisenden, womöglich Ferienkinder, haben noch größeres vor und wollen einen Tag in den Bergen verbringen. Auch dahin kommt man von Schrobenhausen aus mit der Bahn.
Sehr praktisch um diese Zeit: Jetzt, wo es selbst im Sommer noch fast finster ist, bekommt man am Schrobenhausener Bahnhof problemlos einen Parkplatz. Das erleichtert einen entspannten Einstieg in den Tag ungemein.
Von den Fahrgästen, die in Schrobenhausen zusteigen, kommt heute allerdings kein einziger mit dem Auto. Die vorbildlichen Pendler nutzen nicht nur die öffentlichen Verkehrsmittel, sondern haben sich auch noch vor Sonnenaufgang auf ihr Fahrrad geschwungen, um zum Bahnhof zu kommen.
Ein paar Leute sitzen schon im Zug, aufgrund der übersichtlichen Fenster der BRB-Wäglein ist es nicht zu übersehen: Die meisten schlummern in ihren Sitzen. Die neuen Fahrgäste machen es sich, mit gebührendem Abstand voneinander, im Waggon bequem. Einer schlägt eine Zeitung auf und beginnt zu lesen.
Erstaunlich frisch und freundlich ist um diese Zeit das Personal der Bahn. Zuvorkommend, gut gelaunt - das muss man können, zu einer Zeit, zu der andere gerade erst ins Bett gehen. Soll es ja auch geben. So unterschiedlich sind die Tage der Menschen im Schrobenhausener Land. Jeden Tag aufs Neue. ‹ŒEnde
Zwölf Geschichten aus dem Schrobenhausener Raum, von 18 bis 6 Uhr - sozusagen erzählt im Stundentakt. Diesmal hatten wir uns in der Serie eine Nacht vorgenommen, getreu dem Motto: "Schlaflos in Schrobenhausen".
