Schrobenhausen
Heiß, heißer, Schrannenfest

Gelungener Auftakt bei fast 30 Grad: Am Freitag strömten wieder Tausende zum Feiern in die Altstadt

23.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Erst das Offizielle, dann die Party: Fein gemacht zum Schrannenfeststart hatten sich nicht nur Stadtrat Toni Bayerstorfer, Vizebürgermeisterin Inge Eberle und Jugendreferent Andy Vogl (unten links, v.l.), auch die anderen Schrannenfestgänger hatten sich in Schale geschmissen. Und noch eines hatten sie alle gemeinsam: beste Laune. Kein Wunder, der Abend war wunderbar warm, von überall her tönte Musik und die herrlichsten Essensgerüche lagen in der Luft. ‹Œ

Schrobenhausen (SZ) Schrannenfestzeit ist Partyzeit in Schrobenhausen. Da herrscht Ausnahmezustand, weil die Vorfreude sich entlädt und alle in die Stadt reindrängen. Seit Freitagabend wird wieder gefeiert und erst am Sonntag wird damit aufgehört.

"Never change a winning team" heißt es ja immer - was gut ist, braucht auch nicht geändert werden. Und das trifft aufs Schrannenfest doch ziemlich gut zu, auch was den Ablauf angeht. Die Eröffnung - fast schon Routine. Da wird sich am Perger Platz getroffen, das Blasorchester spielt auf, die Jagdhornbläser geben ein Ständchen, anschließend werden Böller geschossen und Verkehrsvereinschefin Manuela Kreitmair eröffnet das Schrannenfest - diesmal bei sagenhaften 29 Grad - am Lenbachplatz schließlich ganz offiziell. Und dann, dann beginnt sie, die größte Party des Jahres in Schrobenhausen.

"Ich hab mir extra den Freitag freigenommen", erzählte eine glühende Schrannenfestgängerin - und wahrscheinlich ist sie nicht die einzige unter den tausenden von Gästen. Weil das eben kein gemütlicher aber oller Dultsonntag ist, sondern was ganz anderes. Schrannenfest, das ist die Zeit des großen Hallos, die Zeit des Wiedersehens und eine, in der Erinnerungen geteilt und neue gemacht werden. Diese Energie ist ansteckend, die Stadt pulsiert. Und zwischendrin, im ganzen Trubel, gibt's die guten alten Konstanten, auf die man sich im Vorfeld freuen konnte und auf die man sich gerne verlässt. Denn man weiß genau, dass Fischereiverein mit seinem Steckerlfisch vor der Buchhandlung steht, es die guten Laquai-Pommes auf Höhe der Sparkasse gibt und der Lions-Club nur ein paar Meter weiter seine Wüstl verkauft.

Freilich, ein bisschen neu orientieren müssen sich die Schrannenfestgänger heuer dank Riesenbaustelle an der Lenbachstraße schon. Vor allem die Mittelalterfans werden das merken, weil das Lager mit Musik und Feuershow von der Oberen Stadt teilweise in die Lachen verlegt worden ist. Aber halb so schlimm, im Grunde passt das historische Lager dort ganz gut hin.

Gleich geblieben ist allerdings, wo bis spät in die Nacht gefeiert wird. Die Untere Stadt hat auch in diesem Jahr wieder viel zu bieten. Bands, die in den verschiedensten Genres beheimatet sind. Punkrock ist dabei, Gipsy-Swing mit Latin-Elementen, Blues und Rock. Wer damit nichts anfangen kann, kann sich wiederum auf die Schromlachia verlassen. Deren Mitglieder wissen schließlich, wie man ordentlich feiert, und haben das auch am Freitagabend wieder gezeigt. Hier waren übrigens auch die besten Plätze an der Bar schon ab etwa 20 Uhr dauerbesetzt.

Wer da mitgefeiert hat, hat zumindest am Samstag noch genug Zeit sich auszukurieren, um dann später wieder fit in der Altstadt aufzulaufen. Da beginnt das Programm nämlich erst um 16 Uhr mit dem Konzert der Scheyerer Musikkapelle und auch das Mittelalterfest erwacht erst um 16 Uhr zum Leben. Dann aber so richtig: Auf dem Programm stehen ab da Musik von Ohrenfreut und Tryzana, Fechtvorführungen und Schwertkampf, Theater und später, gegen 22.30 Uhr, natürlich die berühmte Feuershow.

In der Unteren Stadt geht es am Samstag um 18 Uhr los. Da hat sich die Gruppe Bartls Most angekündigt. Die waren ja vergangenes Jahr ausgefallen und wollen dafür heuer zeigen, wo der Bartl den Most holt und wie er dabei auch noch feinsten Blues machen kann. Und dann ist da ja noch allerhand an Programm rund um die 25-jährige Städtepartnerschaft mit Perg. Das große Konzert mit dem Lenbach-Chor, dem Arsatius Consort und Sängern aus Bridgnorth um 20 Uhr in St. Jakob zum Beispiel.

Im Zeichen der Feierlichkeiten steht auch der Sonntag, dafür muss man dann aber schon etwas früher aus den Federn kommen. Um 10.30 Uhr findet der große Festakt am Lenbachplatz statt. Danach darf noch bis 22 Uhr weiter gefeiert werden. Ob in der Lachen, der Unteren Stadt oder am Lenbachplatz, das bleibt dann jedem selbst überlassen. Los ist ja überall was. Muss nur noch das Wetter mitspielen. Angesagt sind ja sowohl für Samstag als auch für Sonntag heiße, sonnige Stunden - ganz ohne Regen. Und das dürfte auch ruhig mal stimmen - um vielleicht ein für alle Mal die Mär vom immer schlechten Schrannenfestwetter zu beenden.