Pöttmes
Erstes Bürgerwindrad der Region

Bis zu drei Anlagen für zwölf Millionen Euro bei Pöttmes angepeilt

18.11.2011 | Stand 03.12.2020, 2:09 Uhr

Pöttmes (SZ) Im Gemeindegebiet Pöttmes könnte schon Ende nächsten Jahres das erste Bürgerwindrad der Region ans Netz gehen. Helmut Schenke ist mit seinen Vorarbeiten schon sehr weit und informierte am Freitagabend im Kultursaal des Rathauses über den Stand der Dinge, Möglichkeiten zur Beteiligung und den geplanten zeitlichen Ablauf. Auf eine zuvor nicht erwartete Resonanz stößt die Initiative von Helmut Schenke, im Großraum Pöttmes in Sachen Windkraft aktiv zu werden.

Zu der Infoveranstaltung kamen weit mehr Interessierte als erhofft. Nach Schenkes Ausführungen ist eine Bürgeranlage von der Bereitschaft der Bürger abhängig. Er zog Parallelen zur Fotovoltaikanlage auf der Schule, zu der er federführend beigetragen hatte. Ein Windrad sei zwar eine ganz andere Größenordnung, doch habe er innerhalb nur einer Woche bereits Zusagen von Investitionswilligen über 250 000 Euro erhalten – und das gänzlich ohne Werbung. Mittlerweile sind 34 Personen und 2,5 Millionen Euro gelistet. Mit 118 Hektar im Ebenrieder Forst und 64 Hektar am Gumppenberg habe die Gemeinde Flächen mit einem Kilometer Abstand zur Wohnbebauung und damit ausreichendem Schutz der Anwohner ausgewiesen. Weitere Argumente, die für ein Bürgerwindrad sprechen: Es gibt keine Großinvestoren, und die Gewerbesteuer bleibt komplett im Ort. Dass man am Moosrand deutlich weiter ist als anderswo und für die gesamte Region als Vorbild gelte, sei nicht zuletzt ein Verdienst von Bürgermeister Franz Schindele. Nach der Energiewende komme nun auch die Wende der Geldströme und es werde wieder im eigenen Lande investiert, leitete Schenke auf das Thema des Abends über: den Weg zu einem (oder mehreren) Bürgerwindrad.

Nach Gesprächen mit Herbert Kugler, der mehrere Windanlagen betreibt, darunter auch das in Kienberg, will man große Priorität auf das Material legen. Eine 3,6 MW-Anlage von Siemens mit einer Nabenhöhe von 142 Metern kostet etwa vier Millionen Euro, angedacht sind aus Gründen der Wirtschaftlichkeit drei Anlagen, womit sich ein Volumen von zwölf Millionen Euro ergibt. Davon ist nach Prüfung aller Aspekte nur ein Drittel an Eigenkapital sinnvoll, da zinsgünstig finanziert werden kann und höheres Eigenkapital nur die Rendite schmälert. Diese wurde auf zwischen fünf und acht Prozent beziffert. Die vorab durchgesickerte Einlagenmindesthöhe von 20 000 Euro bezeichnete Schenke als diskussionswürdig, schließlich solle man auch für den „kleinen Mann“ offen sein.