Pobenhausen
Wiesn-Pfarrer in Pobenhausen

Rainer Maria Schießler ist Festprediger auf dem Kalvarienberg

28.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

Foto: Norbert Pichler

Pobenhausen (SZ) Für die Pfingstmontagswallfahrt auf dem Kalvarienberg in Pobenhausen hat sich der deutschlandweit bekannte Münchener Pfarrer Rainer Maria Schießler angekündigt, der zugleich Bestseller-Autor ist.

Der unkonventionelle Seelsorger wurde unter anderem als Wiesnbedienung bekannt und macht zurzeit mit seinem autobiografischen Erstlingswerk von sich reden. Er ist für die beiden Gemeinden St. Maximilian und Heilig Geist zuständig.

Im Dezember 2014 waren Kirchenpfleger Albert Glöckl und Johann Pichler, ebenfalls Mitglied der Kirchenverwaltung, auf dem Männereinkehrtag in Zuchering auf den charismatischen Mittfünfziger gestoßen und fragten ihn kurzerhand, ob er nicht als Festprediger zur Pobenhausener Pfingstmontagswallfahrt kommen wolle. Der ließ sich nicht lange bitten und sagte für dieses Jahr zu.

Der leidenschaftliche Pfarrer lebt nach dem Motto "Eine leere Kirche kann man nicht für voll nehmen". Mit unüblichen Methoden bemüht er sich, das Wort Gottes zu verkünden und so die Menschen zu erreichen. So gibt es bei ihm eine jährliche "Viecherlmesse", zu der die Gläubigen Hund, Katze oder Meerschwein mitbringen dürfen. Bei seinem Fahrzeuggottesdienst segnet der begeisterte Motorradfahrer auch Bobbycars und Kinderroller, an Weihnachten gibt es nach der Christmette eine Sektparty.

Mittlerweile hat er auch als Autor Erfolg: Mit dem Buch "Himmel, Herrgott, Sakrament" ist er in der Spiegel-Bestsellerliste nach sechs Wochen mittlerweile auf Platz vier in der Kategorie Sachbuch geklettert.

Damit die zahlreich erwarteten Wallfahrer zum Pfingstmontag am Gottesdienst von Pfarrer Schießler ungehindert teilnehmen können, sollen die seit einigen Wochen laufenden Außenarbeiten bei der Wallfahrtskirche bald zum Abschluss gebracht werden. Dort wurden der Weg und die in die Eingänge hineinragenden Bereiche im Norden und Osten der Kirche mit Granitsteinen samt Einfassung neu angelegt und befestigt. Mit dem um eine Stufe erhöhten Bodenbelag sind nun alle Zugänge in das Gotteshaus barrierefrei angelegt.

Bei der Wallfahrtstradition des Pobenhausener Kalvarienbergs kann in diesem Jahr auf einen runden Jahrestag zurückgeblickt werden: Vor 250 Jahren stiftete Hofmarkherr Freiherr Franz Ignaz von Pfetten ein förmliches Benefizium für einen damals ständigen Geistlichen auf dem Kalvarienberg. Dieses im Oktober 1766 zugeteilte fortdauernde Einkommen hatte die wirtschaftliche Situation der Benefiziaten, die die Wallfahrten zu betreuen hatten, nachhaltig verbessert. Darin begründeten sich die bis zum heutigen Tag fortgeführten heiligen Messen, zum einen zu den später eingeführten Fastenfreitagen, zum anderen die der Wallfahrten in der Pfingstwoche. Bei letzteren veranstalten seither umliegende Gemeinden in den Tagen zwischen Pfingstmontag und dem Dreifaltigkeitssonntag eigene kleine Wallfahrtsprozessionen, um mit ihrem Pfarrer zu Fuß zur Messe auf den Berg zu pilgern.

Der Gottesdienst zur diesjährigen Pfingstmontagswallfahrt auf dem Pobenhausener Kalvarienberg beginnt wie gewohnt um 9.30 Uhr. Die musikalische Gestaltung obliegt wieder den Adelshausener Musikanten und den vereinten Kirchenchören unter der Leitung von Sepp Hartl. Sollte sich der eine oder andere sein Buch von Pfarrer Schießler signieren lassen wollen, so bietet sich im Anschluss an das Hochamt eine Gelegenheit dazu. Mit einer Reihe von Verkaufsständen und einem Biergarten ist wie immer für die Bewirtung der Gäste gesorgt. Die Dankandacht findet um 14 Uhr statt.