Pfaffenhofen
Wenn das Geld nicht reicht

Familien in Not zahlte im vergangenen Geschäftsjahr Rekordsumme von 160 900 Euro an Finanzhilfen aus

28.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Pfaffenhofen (wha) Die Bilanz eines außergewöhnlichen Geschäftsjahres hat jetzt der Verein Familien in Not Pfaffenhofen gezogen. Sowohl in der Summe der ausbezahlten Finanzhilfen als auch bei den gesammelten Spenden gab es neue Rekordergebnisse.

Wie der stellvertretende Vorsitzende Hermann Heubeck bei der Jahresversammlung im Seniorenbüro mitteilte, zahlte der Verein im Zeitraum vom 1. Februar 2016 bis 31. Januar 2017 rund 160 900 Euro Zuschüsse und zinslose Darlehen aus, was eine Steigerung um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

Die Anzahl der bearbeiteten Hilfsanträge habe sich mit etwa 140 aber kaum verändert, so Heubeck. "Dass die Summe der ausbezahlten Finanzmittel trotzdem so deutlich gestiegen ist, liegt an mehreren Unterstützungsfällen, für die wir größere vier- oder auch fünfstellige Beträge aufgewendet haben." Neben den Einzelfallhilfen konnte der Verein aufgrund seiner guten Kassenlage im vergangenen Jahr auch soziale Projekte anderer karitativer Organisationen mit insgesamt rund 15 000 Euro unterstützen. So half Familien in Not dem Verein "Leben retten" bei der Anschaffung eines Gerätes zur Beatmung von Verletzten und Notfall-Patienten bei Rettungseinsätzen und unterstützte den Umzug des Vereins Regenbogen in neue Räume zur Betreuung psychisch kranker Menschen in Pfaffenhofen.

"Die meisten Hilfsanträge kamen auch im vergangenen Geschäftsjahr von Familien, die um Unterstützung bei den Kosten zum Wohnen nachsuchten", berichtete Heubeck. Insgesamt 47 Zuschüsse und Darlehen (44 im Geschäftsjahr 2015/16) seien in Notfällen zur Zahlung von Mietforderungen, Strom- und Heizkosten, sowie zur Anschaffung von Möbeln und Haushaltsgeräten oder für Umzugskosten und Kautionen gewährt worden.

Eine ständige Zunahme registriert der Verein schon seit einigen Jahren bei den Hilfsanträgen für die Gesundheitsvorsorge. Immer häufiger wenden sich Familien und ältere Menschen mit kleinen Renten an den Verein, weil sie nicht in der Lage sind, die Zuzahlungen für Medikamente, neue Brillen, Zahnarztrechnungen, Heilbehandlungen und Kuren aufzubringen. Dass der Verein Familien in Not so vielen Menschen in akuten Notlagen beistehen könne, sei den vielen privaten Spendern, Vereinen, Unternehmern sowie Firmen- und Behördenmitarbeitern zu verdanken, die seit vielen Jahren den Hilfsfonds unterstützen, so Heubeck. Einen besonderen Dank richtete er an den DONAUKURIER und das Team des Pfaffenhofener Kurier. Die Pfaffenhofener Einnahmen aus der Aktion Vorweihnacht der guten Herzen, die heuer mit 116 419 Euro zum dritten Mal in Folge mit einem Rekordergebnis abschließe, seien seit der Vereinsgründung im Jahr 1990 die wesentliche finanzielle Basis des Vereins.