Pfaffenhofen
Weniger Blech im Zentrum

Stadt Pfaffenhofen muss wegen Fördermitteln weitere Parkplätze auf dem Hauptplatz streichen

03.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:52 Uhr

Die 15 Parkplätze am ehemaligen Bürgergarten auf dem Pfaffenhofener Hauptplatz sollen nach aktuellem Planungsstand noch heuer wegfallen. Grund sind Vorgaben der Städtebauförderung - Foto: Kraus

Pfaffenhofen (SZ) Die Stadt Pfaffenhofen muss heuer weitere Parkplätze auf dem Hauptplatz streichen, um keine Rückzahlung von Zuschüssen der Städtebauförderung zu riskieren – aber nicht ohne Ersatz: Öffentlich nutzbare Stellplätze entstehen derzeit mit der Hochgarage auf dem Bortenschlager-Areal.

Wie, wo und in welcher Anzahl Parkplätze gestrichen werden, ist noch unklar. Die Regierung von Oberbayern, die für die Städtebauförderung zuständig ist, hat vorgeschlagen, die Parkreihe in der Mitte des Unteren Hauptplatzes herauszunehmen. Dort, an der nördlichen Seite des ehemaligen Bürgergartens, sind derzeit 15 Parkplätze ausgewiesen, die dann verschwinden würden. Diese Variante hat der Stadtrat zwar schon grundsätzlich zur Kenntnis genommen. Zur Diskussion stehen scheinbar aber auch andere Lösungen: etwa, dass die Fußgängerzone vor dem Rathaus vergrößert wird oder die Parkplätze am Mittleren Hauptplatz um den Maibaum herum wegfallen sollen. „Wir werden noch Gespräche mit der Regierung führen“, betont Bürgermeister Thomas Herker (SPD). Im Frühjahr werde das Thema dann vielleicht noch einmal den Stadtrat beschäftigen.

Die Wogen, die die Reduzierung von Parkflächen am Hauptplatz vor dem Umbau ausgelöst hatte, sind längst geglättet. Die Geschäftswelt hat sich inzwischen weitestgehend damit abgefunden – oder die Vorteile für sich entdeckt. Etwa Hans Hipp, dem vom Bauausschuss jüngst die Erweiterung seiner Café-Außengastronomie um etwa zehn Tische genehmigt worden ist.

„Wir brauchen Parkplätze, sind aber auch der Meinung, dass sie nicht direkt vor den Geschäften sein müssen“, erklärt Fabian Stahl, Chef der Interessengemeinschaft Lebendige Innenstadt. Streichungen mit Bedacht seien in Ordnung, wenn es Ersatz gebe: „Wenn die Hochgarage kommt, sind wir mit Parkplätzen ja gut ausgestattet“, findet Stahl. Wichtig sei aber eine gute Beschilderung, damit die Kunden die Parkmöglichkeiten auch finden.

Hintergrund der weiteren Streichungen sind Auflagen der Städtebauförderung. „Sinn und Zweck ist die Aufwertung des öffentlichen Raums“, erklärt Herker. Und das bedeute mehr Platz für Menschen und weniger „ruhender Verkehr“ in der Innenstadt. Laut Vereinbarung sollte vor vier Jahren im Zuge der Hauptplatzumgestaltung ein Drittel der Parkplätze aufgegeben werden.

Weil es zuvor etwa 160 Parkplätze gab, hätten also 107 bleiben dürfen. Die Stadt habe sich mit der Regierung übergangsweise auf 113 Stück geeinigt, solange die Bauarbeiten am Bortenschlager laufen. „Die mehr als 100 öffentlich zugänglichen Parkplätze entlasten den Hauptplatz“, erklärt Herker. „Wir haben mehr, als wir haben dürften – das hat man uns kulanterweise zugestanden.“ Allerdings nur zeitlich begrenzt. Deshalb müssen weitere Parkplätze auf dem Hauptplatz geopfert werden.