Pfaffenhofen
Übernächste Woche wird weitergebaut

Landesamt für Denkmalpflege hat die freigelegten Grundmauern am geplanten Bürgerpark gesichtet

17.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:24 Uhr
Wie sie weiter mit den Grabungen am Schlachthofgelände vorgehen, hat gestern Ruth Sandner vom Landesamt für Denkmalpflege mit Bürgermeister Thomas Herker und den Planern und Bauleitern des Bürgerparks abgesprochen. Übernächste Woche graben die Bagger voraussichtlich wieder. −Foto: Ammer

Pfaffenhofen (SZ) Die Planer der Kleinen Landesgartenschau in Pfaffenhofen können aufatmen, momentan sieht es nicht nach einer längeren Verzögerung beim Bau des Bürgerparks aus. Vorerst ist es nur eine Woche, in der die Bagger nicht weitergraben dürfen.

Im Rahmen der Bauarbeiten auf dem Schlachthofgelände wurden alte Grundmauern sowie weitere Funde freigelegt, genau an der Stelle, an der der Bürgerpark, das Herzstück der Kleinen Landesgartenschau, entstehen soll. Am Donnerstag hat das Amt für Denkmalpflege die freigelegten Mauern und Funde unter die Lupe genommen und das weitere Vorgehen beschlossen. „Übernächste Woche wird wieder Zugkraft in die Tiefbauarbeiten kommen“, kündigt Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker an. In der kommenden Woche würden die bislang freigelegten Funde und Grundmauern von Archäologen mit Luftaufnahmen dokumentiert. Doch wenn die Fotos gemacht seien, könne es nahtlos mit den Arbeiten weitergehen – wenn auch unter Aufsicht der Archäologen.

„Es sind die Überreste der Arlmühle, es gibt bauliche Reste aus verschiedenen Zeiten, zum Beispiel Auffüllschichten aus der Barockzeit“, erklärt Ruth Sandner, stellvertretende Referatsleiterin im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Es seien auch Funde aus dem 15. und 16. Jahrhundert aufgetaucht. Damit bestätigt sie die historischen Ausführungen von Heimatpfleger und ÖDP-Stadtrat Reinhard Haiplik unserer Zeitung gegenüber. Haiplik hatte erklärt, dass die Arlmühle zwar unter diesem Namen erst ab 1818 aufgeführt werde, doch seit 1135 unter verschiedenen anderen Namen in Dokumenten erwähnt werde. Zu Beginn als Rumoltsmühle.

Momentan darf niemand den abgesperrten Bereich auf dem Schlachthofgelände betreten, doch sobald die Fotoaufnahmen gemacht seien, können laut Sandner auch die Arbeiten am geplanten Bürgerpark für die Kleine Landesgartenschau 2017 weitergehen. Konkret geht es bei den Arbeiten in die Tiefe um die geplante Fischtreppe. Dafür soll das Baufeld nun klar abgesteckt und nur an den markierten Stellen etwas herausgenommen werden.

Außerdem sollen die Bagger unter den wachsamen Augen von Archäologen weitergraben, damit keine Funde undokumentiert im Bauschutt verloren gehen. Zur Freude der Gartenschau-Planer schon Anfang übernächster Woche.

Doch auch wenn sich der Zeitplan noch etwas mehr verzögern sollte: „Das ist nicht schlimm, wir können zeitig gegensteuern und wenn, dann ist es nur herausfordernd“, zeigt sich Bürgermeister Herker zuversichtlich. Auch Ruth Sandner spricht beruhigende Worte im Hinblick auf die Gartenschau: „Sollte es mit der Bauzeit drängender werden, können wir auch an zwei Stellen parallel mit Archäologen abtragen.“ Sollte sich beim Graben in die Tiefe zeigen, dass noch etwas Größeres komme, müsse man sich eben möglichst schnell noch einmal treffen. Ansonsten würden alle Funde, die auftauchten, so und so dokumentiert.

„Es müssen auch die Fundamente raus gehaut werden. Wenn es schon ein riesiges Loch ist, komme ich mit dem Bagger nicht mehr hin“, gibt Bauleiter Martin Neumeier von Hechinger Bau zu bedenken. Außerdem wisse man nicht, wie tief die Betonsockel gehen würden. Er spricht von runden Betonfundamenten, die ebenfalls bei den Grabungen aufgetaucht sind, und die wohl vom ehemaligen Schlachthof noch im Boden stecken. Die müssten parallel mit abgetragen werden. Doch auch das sollte zu schaffen sein, sodass die Landesgartenschau nicht, wie Bürgermeister Herker scherzhaft sagt, um ein Jahr verschoben werden muss, sondern der Bürgerpark wohl wie geplant mit nur leichten Verzögerungen gebaut werden kann.