Pfaffenhofen
Perlen der Kirchenmusik zur Fastenzeit

Konzertreihe "Memo" in der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche: Ab 1. März startet der neunte und vorletzte Zyklus

25.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:37 Uhr

Das Peter-Wittrich-Sextett wird am 8. März den instrumentalen Teil von „Missa in blue“ übernehmen. Es ist Teil des neunten Zyklus der Reihe „Memo“. - Foto: Hartmann

Pfaffenhofen (kx) Eine außergewöhnliche Kirchenkonzertreihe steuert ihrem Ende entgegen: Am zweiten Fastensonntag, 1. März, beginnt um 11.45 Uhr in der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist der neunte und damit vorletzte Zyklus von „Memo – einfach alles!“.

„Es ist uns gelungen, wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen: Von Bach über Mozart bis hin zu Wittrich, und von einer Kantate über Kammermusik hin zur erst zweiten Aufführung der ,Missa in blue’“, sagt Organisator Max Penger. Zu sehen und hören sein werden die Konzerte an vier aufeinanderfolgenden Sonntagen während der Fastenzeit.

Am 1. März singt Nikolai Ardey Johann Sebastian Bachs Kantate „Ich habe genug“ (BWV 82). Begleitet wird der Bassbariton von Uschi und Manfred Leopold, Irmi Sauer, Frank Ulrich Narr und Monika Aufschläger. Letztgenannte ist Kontrabassistin und spielt erstmals in der Stadtpfarrkirche. Und mit George Kobulashvili an der Oboe dürfen sich die Zuhörer auf einen absoluten Könner freuen, der vor den fünf Sätzen der berühmten Bach-Kantate den zweiten Satz aus Alessandro Marcellos Oboenkonzert zum Besten geben wird. „Dieses wunderbare Konzert hat Bach so gut gefunden, dass er Marcellos Musik für Cembalo eingerichtet hat und der Pfaffenhofener Professor Gerhard Weinberger arrangierte eine Fassung für Orgel, die ich im Examen gespielt habe. So schließt sich der Kreis“, berichtet Penger.

Eine Woche später (8. März) kommt dann die „Missa in blue“ von Peter Wittrich zur Aufführung. Der Komponist lebt seit eineinhalb Jahren in Pfaffenhofen und Musikinteressierte kennen den Münchener Hochschulprofessor von zahlreichen Auftritten in der Stadtpfarrkirche. „Die ,Missa in blue’ hatte im November des vergangenen Jahres ihre Uraufführung in der Münchener Pfarrkirche St. Philippus, wo ich als Kirchenmusikerin arbeite und die Uraufführung dirigieren durfte“, erzählt Beatrice Weinberger, die auch in St. Johannes Baptist die musikalische Leitung in Händen hat. „Eigentlich wollte ich selbst dirigieren, spiele aber im Peter-Wittrich-Sextett als Saxofonist und Klarinettist mit, weshalb ich Beatrice gebeten habe, die Leitung zu übernehmen“, erklärt Penger.

Das liegt auch an der Klassebesetzung, die an der Aufführung beteiligt sein wird: „Idunnu Münch (Sopran) und Martin Danes (Bariton) haben in der Münchener Uraufführung für Gänsehaut nicht nur bei den Zuhörern gesorgt“, berichtet Peter Wittrich. Und der Pfaffenhofener Kammerchor A-cappella-nova wird seinen Teil zur gelungenen Aufführung der „Missa in blue“ beitragen.

Der Münchener Frauenchor unter der Leitung von Katrin Wende ist ein international gefragter Chor, der bei verschiedenen bedeutenden Wettbewerben erste Preise erringen konnte. „Die Pfaffenhofenerin Claudia Schwab singt sowohl in diesem Ensemble als auch bei A-cappella-nova mit und über diese Verbindung ergibt sich die Gelegenheit, dieses Spitzenensemble am 15. März bereits zum zweiten Mal nach Pfaffenhofen zu holen“, freut sich Max Penger. Als instrumentalen Beitrag spielt Martina Holler vom Gärtnerplatz-Orchester München das Konzert für Harfe in B-Dur von Georg Friedrich Händel.

Ein ganz besonderes kammermusikalisches Erlebnis verspricht Max Penger seinen Zuhörern, wenn am 22. März eine kammermusikalische Perle in der Stadtpfarrkirche zur Aufführung kommt. Das Dell’Arte Streichquartett aus Ingolstadt musiziert dann zusammen mit Rainer Maier – Leiter der Städtischen Musikschule in Schrobenhausen – das berühmte Klarinettenquintett von Mozart.

Der Eintritt zu den etwa 30 bis 40 Minuten dauernden Konzerten ist frei, Spenden werden gerne angenommen. Aufgrund der kurzen Dauer und der abwechslungsreichen, dynamischen Programmatik sind die Konzerte nicht nur für Kenner und Klassikliebhaber gedacht. Auch Kinder, Jugendliche, junge Familien und Klassikeinsteiger finden mit „Memo“ einen hervorragenden Zugang zur ernsten Musik. „Klassik mag ernst sein. Aber gerade weil man sie ernst nehmen muss, gewinnt und begeistert die E-Musik immer mehr Zuhörer“, so Penger.