Pfaffenhofen
Mehr Planungssicherheit für Fam-Netz

Stadtrat Pfaffenhofen sagt finanzielle Förderung des Mehrgenerationenhauses bis 2020 zu

25.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Beim Werkstattcafé bekommen Dinge, die sonst weggeworfen würden, eine zweite Chance. Ehrenamtliche reparieren bei diesem generationenübergreifenden Angebot des Pfaffenhofener Mehrgenerationenhauses Fam-Netz kostenlos defekte Geräte. ‹ŒArch - foto: Grindinger

Pfaffenhofen (SZ) Das Mehrgenerationenhaus Fam-Netz in Pfaffenhofen kann künftig auf eine langfristigere Finanzierung hoffen: Wo die Verlängerung der Fördergelder für die Caritas-Einrichtung zuletzt alle zwei Jahre aufs Neue eine Hängepartie war, bewilligt die Stadt die kommunalen Zuschüsse nun doppelt so lang.

Mit kleinem Budget stemmt Fam-Netz ein vielfältiges Angebot für ein Miteinander der Generationen und Nationalitäten. Möglich machen das die zahlreichen Ehrenamtlichen, die an der Idee einer lebendigen Nachbarschaft mitarbeiten. Seit 2008 gibt es dieses Mehrgenerationenhaus in Pfaffenhofen, seit 2012 wird es von der Kreisstadt finanziell mit 10 000 Euro und vom Bund mit 30 000 Euro im Jahr unterstützt - bisher allerdings jeweils auf nur zwei Jahre befristet. Nun hat der Stadtrat in einer nicht öffentlichen Sitzung beschlossen, die Förderung bis 2020 zu verlängern. Diese Zusage ist zugleich die Voraussetzung, um ebenfalls vier Jahre lang vom neuen "Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus" profitieren zu können, das am 1. Januar 2017 startet und bisherige Fördertöpfe ablöst. Zusammen würden sich diese Zuschüsse wieder auf die notwendigen 40 000 Euro im Jahr belaufen - vorbehaltlich des grünen Lichts aus Berlin. Der erste Schritt für die Zusage des Bundes ist die nun zugesagte Kofinanzierung der Stadt. "Jetzt hängt's am Bundesfamilienministerium, ob wir den Zuschlag bekommen", erklärt Caritas-Geschäftsführer Norbert Saam das Prozedere dieses sogenannten Interessensbekundungsverfahrens. Die Zeichen stünden aber gut, nachdem alle Kriterien des Bundes erfüllt sind - etwa der inhaltliche Schwerpunkt auf der Gestaltung des demografischen Wandels und die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Die eigentlichen Anträge auf die Förderung können aber erst im Herbst gestellt werden.

Mit der Zusage der Stadt für die verlängerte Kooperation fällt den Caritas-Verantwortlichen ein Stein vom Herzen: "Das bietet uns mehr Planungssicherheit und ist für uns auch ein Zeichen der Wertschätzung unserer Arbeit", sagt Saam. Das Entgegenkommen des Stadtrats zeige, dass "unser Konzept stimmig ist und Antworten auf die sozialen Themen in der Stadt bietet".

Auch seitens der Stadtverwaltung zeigt man sich zufrieden: "Das Mehrgenerationenhaus ist eine gute Ergänzung zu unseren städtischen Angeboten", findet die zuständige Sachgebietsleiterin für Familien und Soziales, Kathrin Meier. "Die Kooperation mit unserem Seniorenbüro funktioniert zum Beispiel hervorragend!" Gleiches gelte für die Ferienbetreuung: Die Kommune biete diese in den Sommerferien an, das Mehrgenerationenhaus in den Pfingst- und Herbstferien. Und im nicht öffentlichen Beschluss des Stadtrats heißt es entsprechend: "Das Mehrgenerationenhaus Fam-Netz ist ein Bestandteil der städtischen Planungen im Sozialraum zur Bewältigung des demografischen Wandels und wird künftig in die kommunalen Planungen mit einbezogen."

Mit den 40 000 Euro Zuschüssen kann das Mehrgenerationenhaus laut Saam etwa die Hälfte seiner Kosten decken, da dort nur zwei hauptamtliche Kräfte beschäftigt sind. Das Angebot selbst wird von 95 ehrenamtlichen Helfern gestemmt: Geboten werden Familienunterstützung (etwa durch Eltern-Kind-Gruppen oder den Kinderpark), generationenübergreifende Projekte wie die Job-Paten, offene Treffs von der Handarbeitsgruppe bis zur Kochwerkstatt sowie Integrationsangebote wie Deutschkurse für Frauen oder das Eingliederungsprojekt "Tölzer Modell".