Pfaffenhofen
Mal durchs Gehirn spazieren

Der Tag der offenen Tür an der Ilmtalklinik bietet ein informatives Programm für mehr als 4000 Besucher

23.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

Wie eine minimalinvasive Operation funktioniert, das erklärte Ute Sturm, Fachärztin für Gynäkologie, den kleinen Besuchern. Der Patient muss nicht weit aufgeschnitten werden, sondern der Arzt sieht das Innere am Bildschirm. Aber Fingerspitzengefühl ist dafür notwendig. - Foto: Paul

Pfaffenhofen (SZ) Am gestrigen Tag der offenen Tür platzte die Pfaffenhofener Ilmtalklinik besuchertechnisch aus allen Nähten. Die Veranstalter schätzen, dass mehr als 4000 Besucher in das Krankenhaus kamen.

Den Besuchern wurde allerhand geboten. So konnte man beispielsweise ein tausendfach vergrößertes Gehirn aus Kunststoff begehen - und sich mittels überdimensionaler, aber originalgetreuer Nachbildungen von Zysten, Tumoren und Gefäßverschlüssen über die diversen Krankheiten informieren, die die Schaltzentrale im menschlichen Körper befallen können. Freilich muss es nicht so weit kommen, wenn sich Patienten bei ersten schmerzhaften Symptomen rechtzeitig durchchecken lassen.

Neben der Information über Krankheiten und der Vorführung der modernen Technik war das wohl die dritte Intention der Klinikleitung während der rund vierstündigen Veranstaltung: den Menschen die Angst nehmen und zeigen, dass auch bei einer zunächst kritischen Diagnose inzwischen kompetente Behandlungsmethoden zur Verfügung stehen. Dieses psychologische Mittel funktioniert bei Erwachsenen - und natürlich erst recht bei Kindern. Den Jüngsten die Furcht vor dem Krankenhaus nehmen war Aufgabe der beiden Klinikclowns, die munter durchs Haus zogen. Auch bestand für den Nachwuchs die Gelegenheit, sich täuschend echt aussehende "Wunden" schminken zu lassen - und zufrieden zu kichern, wenn Mama bei deren Anblick erschrocken das Gesicht verzog. Ja selbst die sogenannte minimalinvasive OP durften die Mädchen und Buben unter kundiger Anleitung ausprobieren - freilich mit Gummibärchen als zu entfernenden Objekten: Gar nicht so einfach, diese mittels einer über den Bildschirm gesteuerten Zange anzufassen und hochzuheben.

Des weiteren gab es Vorträge zu Neuerungen bei der Wirbelsäulentherapie, der Behandlung eines Schlaganfalls oder der Implantation einer Prothese - letzteres sogar live im OP durch Chefarzt Hansjörg Aust. Bei Übungen zur Wiederbelebung konnten sich die Besucher auf den neuesten Stand der Ersten Hilfe bringen lassen.