Pfaffenhofen
Kreis schießt weiter Geld beim Fensteraustausch zu

Förderprogramm zur Energieeinsparung verlängert Zuschüsse zur Heizungsoptimierung werden gestrichen

11.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:04 Uhr

Pfaffenhofen (mck) Das Landkreis-Förderprogramm "Energieeinsparung" geht im kommenden Jahr in die zweite Runde. Das hat der Pfaffenhofener Umweltausschuss des Kreistags am Mittwoch einstimmig beschlossen - allerdings mit einer wesentlichen Änderung: Künftig werden nur noch Energieberatungstermine und die energetische Erneuerung von Fenstern bei privaten Wohngebäuden bezuschusst.

Voraussetzung ist, dass die Gebäude zehn Jahre oder älter sind. An neuen Fenstern beteiligt sich der Kreis mit bis zu zehn Prozent der Kosten bis maximal 1500 Euro. Bei Ortsterminen mit anerkannten Energieberatern übernimmt er 300 Euro der nachgewiesenen Kosten.

Nicht mehr Teil des Förderprogramms sind hingegen der Einbau einer effizienten Heizungspumpe - wofür bisher die meisten Anträge gestellt wurden - und der hydraulische Abgleich von Heizungsanlagen, was heuer noch mit je 50 beziehungsweise 150 Euro bezuschusst wurde. Hintergrund ist eine Überschneidung mit einem neuen Fördertopf des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa): "Seit 1. August gibt es dort ein staatliches Förderprogramm zur Heizungsoptimierung", erklärt Doris Rottler, zuständige Sachbearbeiterin am Landratsamt, die Entscheidung. Dieses biete den Bürgern höhere Zuschüsse, sei aber nicht mit anderen Förderungen kombinierbar.

Im ersten Jahr ist das Landkreisprogramm, das die Bürger zur energetischen Sanierung ihrer Wohnhäuser motivieren soll, zufriedenstellend angelaufen: In den ersten acht Monaten, von März bis Oktober, sind heuer 25 000 Euro in private Energiesanierungen geflossen (siehe Kasten). Der Fördertopf wurde damit ziemlich genau zur Hälfte ausgeschöpft.

Für das neue Jahr 2017 werden die Mittel nun wieder auf 50 000 Euro aufgestockt. Das hat der Umweltausschuss einstimmig beschlossen. Eine kritische Nachfrage stellte bei dessen Sitzung aber Dritter Landrat Josef Finkenzeller (Freie Wähler): "Es wurde eine unbürokratische Abwicklung ohne große Hürden versprochen", sagte er. Ein Bekannter von ihm habe aber gegenteilige Erfahrungen gemacht: Er hatte einen Zuschuss zu Fenstern beantragt, hätte als Auflage aber eine teure Be- und Entlüftungsanlage installieren müssen. Rottler verteidigte solche Einzelfallentscheidungen: "Es gibt Fälle, da sind dreifachverglaste Fenster, die gefördert werden, nicht sinnvoll", sagt sie - etwa wenn bei Altbauten sonst keine energetischen Sanierungsmaßnahmen ergänzt werden oder wenn dadurch nur ein Schimmelproblem droht. Rückendeckung erhielt sie dabei von Grünen-Fraktionssprecherin Kerstin Schnapp: "Unser Förderprogramm ist keine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Fensterbauer", stellte sie klar. "Zuschüsse gibt es nur dann, wenn die Maßnahme energetisch sinnvoll ist."