Pfaffenhofen
Eine Messe für Azubis

IHK-Regionalausschuss will nächstes Jahr eine große Jobbörse in Pfaffenhofen veranstalten

27.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:07 Uhr

Ein Riesenandrang herrscht jedes Jahr immer wieder auf der Ausbildungsmesse A-Zu-Bi in der Neuburger Parkhalle. ‹ŒArch - foto: Schanz

Pfaffenhofen (str) Unternehmen können sich präsentieren, können zeigen, was sie möglichen Bewerbern zu bieten haben. Wer auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, kann schauen, welches Berufsfeld für ihn interessant ist. Der IHK-Regionalausschuss will eine große Jobbörse veranstalten.

Soll es was Handwerkliches sein? Schreiner, Kfz-Mechatroniker, Maurer? Oder lieber Bankkaufmann oder Bürokauffrau? Für viele junge Leute sind Jobbörsen eine gute Möglichkeit, sich zu informieren. Deshalb plant der Regionalausschuss Pfaffenhofen der Industrie- und Handelskammer (IHK) so eine Ausbildungsmesse in Pfaffenhofen.

So etwas ähnliches wie die Jobfit in der Saturn-Arena in Ingolstadt oder die A-Zu-Bi in Neuburg schwebt dem Vorsitzenden des Regionalausschusses, Eduard Kastner, und der Leiterin der Ingolstädter IHK-Geschäftsstelle Ingolstadt, Elke Christian, vor. "So etwas wollen wir auch im Landkreis machen", sagt Kastner. "Die Jobfit läuft sehr gut." Ob es schon im kommenden Jahr was wird, ist allerdings noch nicht ganz klar. Kastner hofft aber, dass es klappt. Laut Christian sei man gerade auf der Suche nach einem geeigneten Veranstaltungsort.

Weitere Arbeitsschwerpunkte für den neuen Regionalausschuss sind die Standortentwicklung und Digitalisierung. Besonders wichtig sei den Mitgliedern dabei der noch engere Dialog mit der Politik. Beim Thema Standortentwicklung stehen für den Ausschuss Maßnahmen zur Fachkräftesicherung auf der Agenda ganz oben.

Aufgrund der Wettbewerbssituation mit den benachbarten Wirtschaftsstandorten Ingolstadt und München sehen die Mitglieder hier akuten Handlungsbedarf. "Ein Pluspunkt für den Landkreis ist der Einstellungsstopp bei Audi", sagt Kastner. "Die haben bislang oft gut ausgebildete Leute abgezogen, weil sie bessere Bedingungen bieten konnten als der Mittelstand." Wichtig ist den lokalen IHK-Vertretern auch die Duale Ausbildung. "Die Ausbildung ist sehr akademisch geworden, wir müssen da abspecken", sagt Kastner.

Darüber hinaus müsse man insbesondere die Wohnraumsituation verbessern, um Fachkräfte in die Region zu holen. Eine Möglichkeit könnten zeitlich befristete Wohnmöglichkeiten bieten, die kurzfristig verfügbar sind. Im Kontext knapper Gewerbeflächen wollen die Ausschussmitglieder Politik und Verwaltung verstärkt für die zahlreichen baurechtlichen Hürden sensibilisieren.

Eines der Paradebeispiele im Landkreis seien die enormen Zeitverzögerungen bei Bauprojekten aufgrund archäologischer Untersuchungen von Baugrund. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit sieht der Regionalausschuss in der Forcierung des Breitbandausbaus. Nach wie vor bestehe enormer Aufholbedarf. "Um unsere Wirtschaft auf dem Weg ins digitale Zeitalter adäquat zu unterstützen, braucht sie das richtige Rüstzeug. Eine Internet- und auch Mobilfunkanbindung, die sich an den Bedürfnissen der kommenden Jahre orientiert, ist dafür unabdingbar", sagt der Vorsitzende. Ziel sei der flächendeckende Ausbau auf Netzgeschwindigkeiten von 50 bis 100 Mbit pro Sekunde und mehr. In einem ersten Schritt strebt der Ausschuss deshalb eine Schwachstellenanalyse für den gesamten Landkreis an und wird dann weitere Maßnahmen definieren.

In Bezug auf das entstehende Digitale Gründerzentrum in Ingolstadt wünscht sich der Regionalausschuss, dass auch der Mittelstand im Landkreis von den künftigen Angeboten profitieren kann. Hier wird es Aufgabe der IHK als Kuratoriumsmitglied sein, die mittelständischen Interessen punktgenau zu formulieren und bei den Planungsaktivitäten gezielt einzubringen. Kastner: "Politik und Verwaltung beraten sowie Ansprechpartner für Unternehmen und Bürger sein, so verstehen wir unsere Rolle als Regionalausschuss. Die Unternehmen in unserer IHK-Vertretung verfügen über vielfältige Fachkompetenzen. Diese wollen wir für die Wirtschaft und das Allgemeinwohl einbringen, um den Landkreis Pfaffenhofen weiterzuentwickeln."