Pfaffenhofen
Eine Erfolgsidee

Mit gut 20 Kindern ging es los: Mehr als 120 Schüler bei der offenen Ganztagsschule

04.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:51 Uhr

Kickern gehört dazu: Zum Team der offenen Ganztagsschule am Schyren-Gymnasium und der Georg-Hipp-Realschule gehören auch Andrea Linz-Schlippe (von links), Cäcilia Burghardt und Brenda Mongaré. - Foto: Lodermeyer

Pfaffenhofen (SZ) Bald startet die Einschreibung an den weiterführenden Schulen in der Stadt - und auch für die offene Ganztagsschule können sich ab 9. Mai die Fünftklässler anmelden. Das Betreuungsprojekt richtet sich an Schüler des Schyren-Gymnasiums und der Georg-Hipp-Realschule.

Die Schule ist aus - doch nicht alle stürmen aus dem Gebäude. Einige Schüler machen sich eifrig auf den Weg, am Storchenhorst vorbei, in die Räume der offenen Ganztagsschule (OGS). Drei Stunden lang können sie dort Hausaufgaben machen, Kicker spielen, Sport treiben, Englisch lernen, Aquarelle malen und vieles andere mehr. Seit bald acht Jahren gibt es die OGS an Schyren-Gymnasium und Georg-Hipp-Realschule - waren am Anfang nur rund 20 Kinder auch nachmittags noch in der Schule, sind es in diesem Schuljahr mehr als 120 Kinder. "Es war eine ganz spannende Zeit, das aufzubauen", erzählt Caritas-Mitarbeiterin Cäcilia Burghardt, die die OGS mit organisiert. Mitinitiiert hatte das Projekt noch der verstorbene ehemalige Caritas-Kreisgeschäftsführer Hans Hauf. "Mittlerweile haben wir sechs Gruppen und 13 Mitarbeiter", zeigt Burghardt den Erfolg der offenen Ganztagsschule.

"Hintergrund der OGS ist, dass es einfach andere Familienverhältnisse als früher gibt", erklärt Dietmar Boshof, Schulleiter des Pfaffenhofener Schyren-Gymnasiums. Da Kinder nun auch nach Schulschluss betreut werden müssten, entschlossen sich die beiden Schulen und die Caritas 2008 zur OGS, inzwischen finanziert das Kultusministerium die Einrichtung, einen Teil schießt außerdem das Landratsamt hinzu. Auch einige Schüler der Georg-Hipp-Realschule sind bei der OGS mit dabei. "Wir haben keinen Pflichtunterricht am Nachmittag", sagt Konrektor Reno Wohlschläger. "Aber viele Schüler gehen zur OGS."

Für die Zeit bis 16 Uhr gelten klare Regeln. "Von 13.30 bis 14.30 Uhr ist unsere Kernzeit", erklärt Andrea Linz-Schlippe, sie ist eine der Betreuerinnen. "Da machen die Schüler ihre Hausaufgaben. Wer dann fertig ist, kann zum Beispiel zur Sportgruppe oder auch zu Mathe oder Englisch gehen." Doch eines stellt sie klar: "Es ist keine Nachhilfe."

An die OGS können Kinder ab der fünften Jahrgangsstufe gehen, die Gruppen sind letztlich gemischt - egal ob Realschule oder Gymnasium -, die Anmeldung ist auf ein halbes Jahr verbindlich. Das bedeutet: Unentschuldigt fehlen soll ein Kind nicht, die Zeit an der offenen Ganztagsschule ist letztlich wie tatsächlicher Unterricht bewertet.

Als Unterstützung gibt es für die Betreuer aktuell 17 Tutoren von der neunten bis zur elften Klasse - unter ihnen sind zahlreiche Schüler, die früher selbst zur OGS gegangen sind. "Für uns ist das auch ein wichtiger Aspekt: Die Tutoren lernen Verantwortungsbewusstsein und soziales Engagement", sagt Boshof.

Für die Betreuerinnen sind die Nachmittage an der OGS eine spannende Zeit. "Die Fünftklässler sind oft noch sehr kindlich", sagt Burghardt. "Die Älteren sind hingegen oft froh, wenn sie sich in ihre Ecken zurückziehen und ratschen können." In Zusammenarbeit mit Caritas und Schulleitung sowie Lehrkräften versuchen die OGS-Betreuer im Ernstfall auch aktiv zu werden. Wenn ein Kind beispielsweise große Probleme mit dem Lernstoff hat, weisen Burghardt und ihre Kolleginnen die Eltern darauf hin. Wenn es mit einem Schüler andere Probleme gibt, ist der Weg zur Erziehungsberatung der Caritas nicht weit, auch das Jugendamt sei eine Möglichkeit.

Inzwischen sind so viele Kinder in der OGS, dass mit sechs Gruppen "die Kapazitäten eigentlich ausgeschöpft sind", sagt Boshof mit Blick auf die Räumlichkeiten. Einige Kinder stehen daher erst einmal auf der Warteliste.