Neuburg
Vokales Feuerwerk zum Jahresabschluss

Das Ensemble del Arte präsentiert mit Countertenor Matthias Rexroth Werke von Vivaldi und Händel

27.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Garant für musikalische Spitzenqualität: Das Peter-Wittrich-xtett, das am Sonntag in Scheyern auftritt - Foto: Hartmann

Neuburg (SZ) Das Konzert des Ensembles del Arte am Samstag, 5. Dezember, im Neuburger Kongregationssaal verspricht einen fulminanten Jahresabschluss mit vokalem Feuerwerk.

Mit dem Countertenor Matthias Rexroth und dem Dirigenten Ariel Zuckermann werden Arien und Instrumentalwerke von Antonio Vivaldi und Georg Friedrich Händel gegenübergestellt. Die beiden Meister des Barock lebten als Zeitgenossen im 17. bis 18. Jahrhundert.

Der venezianische Komponist Vivaldi beherrschte die Strahlkraft des italienischen Stils und ließ seine Solisten durch Virtuosität bestechen. Der in Halle geborene Händel lebte fast sein ganzes Leben lang in London und perfektionierte das Concerto grosso nach dem Vorbild des italienischen Komponisten Arcangelo Corelli.

Vivaldis Opern räumen der stimmlichen Virtuosität mit zunehmender Entwicklung immer mehr Raum ein. Dabei kommen die leisen Töne jedoch nicht zu kurz, etwa in „Vedro con mio diletto“ aus Giustino, einem 1724 geschriebenen Larghetto für Stimme und Orchester. In den späteren Opern ist die Arienbegleitung in aller Regel dem Streichorchester übertragen. Nur vergleichsweise selten wird dieses durch Bläserstimmen erweitert, wie etwa durch die Flöte in der Arie „Sol da te, mio dolce amore“ aus der Oper Orlando furioso. Die frühere Oper „Juditha triumphans“ wurde für die berühmten und hochbegabten jungen Damen der Ospedale de la Pietà in Venedig geschrieben. Die Arie „Armatae face et anguibus“ gilt als eine der schönsten von Vivaldi überhaupt.

Im Gegensatz zu Vivaldi stand Händels Bedeutung als Opernkomponist bei seinen Zeitgenossen nie in Frage. Im Jahr 1712 eroberte er das Publikum in Venedig mit seiner Oper Agrippina. Daraus spielt das Ensemble del Arte die Ouvertüre und Matthias Rexroth interpretiert die Szene des Ottone. Händel hatte alles, was er in Italien lernen konnte, bereits vereinnahmt, bevor er nach England zog.

Und dennoch erreichte er dort noch neue Höhepunkte durch die Brillanz seiner Kompositionen. Das Concerto grosso C-Dur HWV 318 spielte Händel zwischen den Akten des 1736 von ihm komponierten Alexanderfest, eine Ode zu Ehren der Heiligen. „Cäcilia“ für Soli, Chor und Orchester wurde 1736 im Covent Garden Theatre vor 1300 Zuhörern uraufgeführt. Das Konzert endet mit der lebhaften Arie Vivi tiranno HWV 19 aus der 1725 geschriebenen Oper Rodelinda, Regina di Longobardi.

Abonnements für die kommenden fünf Konzerte sind noch erhältlich im Internet unter www.ensemble-del-arte.de oder unter der Telefonnummer (0 84 31) 89 72. Einzelkarten stehen in der Stadtbücherei unter der Nummer (0 84 31) 64 23 92 und an der Abendkasse am Kongregationssaal ab 19 Uhr zur Verfügung. Eine kurze kostenlose Programmeinführung findet im Saal um 19.35 Uhr statt.