Neuburg
Neuburger "Landesausstellung" nimmt Form an

Tido Brussig gestaltet "Fürstenmacht und wahrer Glaube" Seehofer und Herzog Franz Schirmherren

08.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:34 Uhr

"Wie hält Er es mit der wahren, katholischen, allein seligmachenden Religion" Die strenge Glaubensprüfung war bereits einmal Bestandteil des Stadtmuseums (rechts). Die Ausstellung 2017 wird einige Nummern größer ausfallen. Wertvolle Exponate wie der sogenannte "Belagerungskelch" aus der Hofkirche gehören dazu (links). - Fotos: r

Neuburg (r) Hochkarätige Leihgaben, eine Million Euro Aufwand und zwei namhafte Schirmherren: Ministerpräsident Horst Seehofer und Herzog Franz von Bayern sollen 2017 die Religionsausstellung "Fürstenmacht und wahrer Glaube" in Neuburg eröffnen.

Oberbürgermeister Bernhard Gmehling spricht von einem "Event" und will die Schau im Lutherjahr zu einer "kleinen Landesausstellung" machen. Es geht um die Einführung der Reformation und die folgende Gegenreformation - einmal darzustellen am Fürstentum Pfalz-Neuburg.

Das Projekt von Stadt und Historischem Verein ist weit gediehen. Stadtmuseumschef Michael Teichmann gab im Kulturausschuss Details bekannt. Als Designer für die Ausstellung habe man sich einstimmig für Tido Brussig (München) entschieden, ein renommierter Gestalter von Projekten wie "Die Schlacht von Höchstädt", Hopfenmuseum Wolnzach, "Bayerns Krone", "Kunst und Keramik", "Bayern-Italien" oder zuletzt die Wanderausstellung über Bayerns Wappentier, den Löwen.

Die Museumspädagogik soll in der Konzeption eine große Rolle spielen, zumal viele Schulklassen und junge Leute für "Fürstenmacht und wahrer Glaube" interessiert werden sollen. Für die Pädagogik werde man voraussichtlich ein Fachbüro aus Regensburg verpflichten, so Michael Teichmann. In Regensburg ist auch der Pustet-Verlag beheimatet, der den Katalog für Neuburg produziert. Die wissenschaftlichen Texte sollen bis Oktober vorlegen. Der Fürstengang als Verbindung zwischen Schloss und Hofkirche spielt eine besondere Rolle. Tido Brussig will ihn aufteilen, mit einem großen Kreuz ausstatten, einen "mäandernden Rundgang" mit interaktiven Elementen anlegen. Attraktive Präsentation mit wissenschaftlicher Tiefe - so stellt sich der wissenschaftliche Beirat die Religionsschau vor.

Es gebe Zusagen für eine Vielzahl hochwertiger Leihgaben, so Michael Teichmann, "es sind einige Schmankerl dabei". Der Reichsapfel aus der Schatzkammer der Residenz München gehört zweifelsohne dazu. Möglicherweise wird er an die Neuburger ausgeliehen.

Die Gesamtkosten von einer Million Euro sind nicht unerheblich. 25 000 Euro hat die Diözese Augsburg zugesagt, ebenfalls 25 000 Euro die evangelische Landeskirche Bayern. OB Bernhard Gmehling: "Die Finanzierung durch Freistaat, Stadt, Landkreis und Sonderfonds ist gesichert."

"Fürstenmacht und wahrer Glaube" soll vom 15. Juli bis 5. November 2017 in Neuburg zu sehen sein.