Neuburg
Für die Rechte der Kinder

Der Weltjugendtag hinterlässt heuer in Neuburg mit einem großen Markt seine Spuren

18.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:13 Uhr

Neuburg (SZ) Einmal im Jahr richten sich die Blicke auf die Kleinsten – am Weltkindertag des Kinderhilfswerks Unicef. Heute ist es wieder so weit, und auch in Neuburg wird es ein kunterbuntes Rahmenprogramm für alle Altersgruppen geben – wenn auch erst am morgigen Samstag. „Den einen Tag können wir noch warten“, sagt Mitorganisatorin Jutta Kieler-Winter (SPD). Sie hat gemeinsam mit Sissy Schafferhans (FW) den Anstoß gegeben, den Weltkindertag erlebbar zu machen. Am Samstag werden dazu rund um das Landratsamt Stände und Attraktionen auf die Besucher warten. Das Motto – sowohl des Weltkindertages als auch der Neuburger Veranstaltung – lautet: „Kinder haben Rechte“.

Deshalb gehe es auch nicht nur um Spaß und Spiel, sondern auch um Inhalte, meint Kieler-Winter. Vor allem das Recht behinderter Kinder auf Förderung stehe im Vordergrund. „Wir trauen uns ja gar nicht mehr, das Wort Behinderung in den Mund zu nehmen und sprechen stattdessen von einem Handicap“, sagt sie. Sie hat aus diesem Grund einen Rollstuhlparcours und ein Memory in Blindenschrift organisiert. Eine weitere Aktion gibt es an einem eigens dafür vorgesehenen Stand. Hier sollen die Besucher ihre alten Brillen vorbeibringen, die dann an arme und sehbehinderte Menschen in Afrika gehen.

Sissy Schafferhans möchte die Kinder zeichnen lassen, was ihnen wichtig ist und was sie unter ihren Rechten verstehen. Auch eine Ausstellung wäre denkbar, sagt sie: „Nur leider fehlt uns ein passender Raum. Vielleicht findet sich ja jemand, der uns die Bilder der Kinder zeigen lässt“, so ihr Wunsch.

Den beiden Frauen merkt man an, dass sie mit Feuereifer dabei sind. Und in einem Punkt sind sie sich einig: Ohne den Kreisjugendring wäre das alles nicht zu stemmen gewesen. Die Schirmherrschaft hat – nach einigem Zögern – der neue Geschäftsführer des KJR, Guido Büttner, übernommen. Die politischen Aktivitäten der Organisatorinnen sieht er gelassen: „Dieser Tag wird absolut keine parteipolitische Geschichte“, sagt er. In der Tat sind mehr als 20 Förderer, Unterstützer und Spender involviert und zum Teil auch mit Ständen vertreten.

Dennoch ist eine Veranstaltung zum Weltjugendtag in diese Größenordnung nicht ganz neu in Neuburg: „Vor zwei Jahren hatten wir schon einmal eine vergleichbare Dimension“, sagt Jutta Kieler-Winter. Damals jedoch sei alles in der Stadt verteilt gewesen, wodurch nicht alle Stationen gut genutzt worden seien. Das soll heuer anders werden, weshalb man sich für einen zentralen Ort – für das Landratamt – entschieden habe.