Neuburg
Ein "guter Jahrgang" sagt Ade

Neuburger Descartes-Gymnasium verabschiedet 129 Abiturienten Viermal Traumnote 1,0

29.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

Foto: Winfried Rein

Neuburg (r) "An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit" - mit dem Lied der "Toten Hosen" sagten 129 Abiturienten der Schule Ade. Mit dem Reifezeugnis in der Tasche spielte die Hitze in der Sporthalle keine Rolle mehr.

Die Absolvia 2016 sei "wieder ein sehr guter Jahrgang", lobte der Direktor. Das kann man zweifelsohne sagen, wenn man die Zensuren betrachtet. 34 Abiturienten des Descartes-Gymnasiums schafften den Einser-Schnitt, 15 davon 1,5 und besser. Mit der Traumnote 1,0 hagelte es für Johanna Riesinger, Katharina Mayer, Thomas Possmayer und Korbinian Kettnaker Auszeichnungen und die Chance auf ein staatliches Stipendium.

39 000 Abiturienten in Bayern nahmen jetzt ihre Abschlusszeugnisse entgegen. Das Neuburger Descartes-Gymnasium war mit 129 jungen Damen und Herren vertreten. Ein Absolvent hat es leider nicht geschafft, ein weiterer fehlte wegen Krankheit und schreibt die Abiturprüfungen jetzt solo nach.

Studiendirektor Martin Winter begrüßte - zum letzten Mal - 400 Gäste. Landratsstellvertreter Alois Rauscher, Dritter Bürgermeister Johann Habermeyer, die Elternbeiräte Bettina Selhuber und Klemens Direktor und Toni Lutz für die Studiengenossenschaft gratulierten der Absolvia. Die Abi-Sprecher Julia Kühnau und Fabio de Jesus Marques blickten zurück auf ihre Gymnasialzeit "wie ein schwankendes Schiff auf hoher See". Ungeachtet von Klippen und stürmischen Zeiten habe man den Hafen gut erreicht, bedankten sie sich bei Lehrern, Eltern und ihren Kameraden.

"Ihre Flügel können Sie weit tragen, wir setzen auf Sie", so forderte Oberstudiendirektor Peter Seyberth seine Entlassschüler auf, mit kritischem Verstand durch die Welt zu gehen. Das Gymnasium habe das Rüstzeug vermittelt, reflektierte Entscheidungen zu treffen "und nicht hohlen Phrasen auf den Leim zu gehen".

Deutschland könne auf sein Gemeinwesen und seine funktionierende Rechtsstaatlichkeit stolz sein. Die junge Generation interessiere sich für Politik und befinde sich im Aufbruch. Wenn man die Brexit-Entscheidung der Briten ansehe, so Direktor Peter Seyberth, "dann muss man wissen, dass die Jugend mehrheitlich europäisch und tolerant denkt". Die Kleingeisterei werde eine vorübergehende Erscheinung bleiben. Man dürfe sich nicht von Technokraten und Experten verwalten lassen, so der Direktor zu seinen Abiturienten, "sondern nehmen Sie Ihr und unser Geschick selbst in die Hand".

Mit dem Lied der Toten Hosen setzten Abi-Chor und Publikum gemeinsam einen stimmungsvollen Schlusspunkt. Danach ging es mit einem Sektglas in der Hand hinaus in die "Freiheit". Symbolisch entließ die Absolvia weiß-blau-rote Luftballons in den blauen Sommerhimmel.