Neuburg
Ausstellung von bayernweiter Bedeutung

Vorbereitungen für "Fürstenmacht & wahrer Glaube" angelaufen Eröffnung im Juli 2017

01.04.2016 | Stand 02.12.2020, 20:01 Uhr

Sind bereits mit den Vorbereitungen für die Ausstellung um Reformation und Gegenreformation beschäftigt: Kurator Michael Teichmann (l.) und Projektleiter und Neuburgs Stadtheimatpfleger Roland Thiele. - Foto: Frank

Neuburg (SZ) Die Vorbereitungen für die Ausstellung "Fürstenmacht & wahrer Glaube", die das Themenfeld Reformation und Gegenreformation behandeln wird, sind angelaufen. Ein hochkarätiges Team wird ein historisch gewichtiges Konzept erarbeiten. Gestern wurde es vorgestellt.

Das Zentrum der Ausstellung ist die Hinwendung Neuburgs in der Renaissance an den evangelischen Glauben. Drei Fürsten waren ihm verhaftet. Aus dieser Zeit stammt auch die Schlosskapelle, als ältester protestantischer Sakralbau der Welt. Dann kam mit Wolfgang Wilhelm die Gegenreformation, die unter anderem dazu führte, dass die als evangelisch konzipierte Hofkirche katholisch vollendet wurde. "Diese überregionale Ausstellung ist von bayernweiter Bedeutung", sagte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling bei der Vorstellung des Projektes, zu dem vom 15. Juli bis 5. November kommenden Jahres mindestens 28 000 Besucher erwartet werden. Eigentlich hätte man die Ausstellung bereits im vergangenen Jahr aufziehen wollen, doch hätte sie sich dann mit der Napoleonausstellung in Ingolstadt überschnitten, und derlei Konkurrenz wollte man nicht.

930 000 Euro wird "Fürstenmacht & wahrer Glaube" voraussichtlich kosten. Allein die Ausgaben für Personal (Führungen, Aufsicht) werden ein Drittel davon ausmachen. Die Stadt Neuburg übernimmt 213 000 Euro, 120 000 steuert der Landkreis bei, 80 000 kommen von kirchlichen Trägern und Sponsoren, 100 000 Euro fließen an Bundesmitteln nach Neuburg. Projektleiter ist Stadtheimatpfleger Roland Thiele. "Es wäre ein Erfolg, wenn wir 50 000 Besucher hätten", sagt er. Konservativ gerechnet, erwarten die Ausstellungsmacher ungefähr 28 000 zahlende Gäste. Von den Einnahmen werden 25 Prozent an die Bayerische Schlösserverwaltung abgetreten, die sich an der Ausstellung beteiligt.

Ein Rahmenprogramm soll es auch geben: die Barockkonzerte, zwei Schauspiele zum Thema und ein Big-Band-Konzert.

Die Stadt Neuburg hat eigens eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Den Vorsitz hat Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, Stellvertreter ist Stadtheimatpfleger Roland Thiele, zugleich Vorsitzender des Historischen Vereins. Ausstellungskurator ist Michael Teichmann, der Leiter des Stadtmuseums. Mit eingebunden sind sowohl das städtische Kulturamt wie auch das Bauamt und das Sachgebiet Tourismus sowie Kulturreferent Markus Haninger.

Damit das Thema Reformation und Gegenreformation auch historisch Hand und Fuß hat, gibt es zudem einen wissenschaftlichen Beirat mit Vorsitzendem Michael Henker. Er ist in Neuburg kein Unbekannter. 2005 war er als damals stellvertretender Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte federführend an der Landesausstellung "500 Jahre Pfalz-Neuburg" beteiligt, die 117 000 Besucher in die Stadt holte und als großer Erfolg gefeiert wurde. Dem Beirat gehört eine ganze Reihe von Fachleuten an, unter anderen auch Kreisheimatpfleger Manfred Veit und die Kunsthistorikerin und Sprecherin der Neuburger Stadtführer, Margit Vonhof-Habermayr. In die Ausstellung sollen auch beide Konfessionen eingebunden sein. Zum Beirat gehören deshalb Domdekan Bertram Meier für die katholische Kirche und Johannes Friedrich, ehemaliger Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Bayerns. Als örtliche Kirchenvertreter sind es Stadtpfarrer Herbert Kohler und sein protestantischer Kollege Jürgen Bogenreuther, respektive dessen Amtsbruder Steffen Schiller.

"Insgesamt sind wir auf einem guten Weg", sagte OB Bernhard Gmehling bei der Vorstellungsrunde. Er dankte insbesondere Stadtheimatpfleger Roland Thiele für dessen ehrenamtliche Tätigkeit: "Ohne dich wären wir mit Sicherheit nicht so weit." Von Thiele stammt übrigens auch die Idee zu dieser Ausstellung, doch mit seinem Historischen Verein hätte er das finanzielle Volumen und auch Risiko nicht schultern können. Unterstützung erfuhr er von der Stadt Neuburg. Nun soll die Werbetrommel kräftig gerührt werden. Ein Vorab-Flyer ist bereits in Berlin verteilt worden.