Mühlried
Kreativ in adventlicher Mission

SZ TRIFFT die Mühlrieder Kleinkunsttruppe im Endspurt vor dem Weihnachtsmarkt

26.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr

Für den Mühlrieder Weihnachtsmarkt basteln (v. l.) Birgit Taglieber-Mair, Petra Lohner, Irmgard Wiedmann, Sigrid Distl und Roswitha Taglieber-Jocham - Foto: Staimer

Mühlried (SZ) Die Gemeinde fiebert schon darauf hin, konspirative Kleingruppen formieren sich im Vorfeld: Der traditionelle Weihnachtsmarkt von Heilig Geist in Mühlried mit seiner romantischen Budenstadt wird am kommenden Sonntag von 9 bis 18 Uhr seine Pforten öffnen.

Auch die fleißige Truppe um Birgit Taglieber-Mair hat seit Wochen alle Hände voll zu tun, um ihren Stand mit hübschem, vorweihnachtlichem Kunsthandwerk zu bestücken.

Seit über 40 Jahren gibt es den Markt vor der Kirche. „Ab Ende Oktober wird es jedes Jahr akut“, erzählt Taglieber-Mair. Seit vielen Jahren findet sich dann ein emsiger Trupp dienstbarer Geister in ihrem heimischen Bastelkeller zusammen, um im Zeichen des nahenden Adventsmarktes allerhand Hübsches und Schönes für das vorweihnachtliche Zuhause anzufertigen. Allein 14 laufende Meter Standfläche gilt es für die Basteldamen zu bestücken.

Im Hochsommer sei es in den Großmarkt gegangen, erzählt Taglieber-Mairs Schwester Sigrid Distl, um das nötige Equipment zu besorgen: eine ganze Batterie von verschiedenen Bändern, Filzschnüre in allen Farben des Regenbogens, Sterne, wahlweise aus Filz oder Holz, getrocknete Orangenscheiben, Gläser in allen möglichen Formen und Größen, und, und, und. Und dann natürlich Kerzen nicht zu knapp.

In dem für künstlerisches Arbeiten ideal ausgestatteten Raum im Souterrain bleiben keine Wünsche offen. Alles liegt griffbereit parat. Praktisch zu handhaben ist die Stange mit dem weihnachtlichen Bändersortiment in unterschiedlichsten Breiten und Farben. Die Heißkleberpistole wird zweckdienlich von der Steckdose an der Decke mit Strom versorgt.

Für den Außenstehenden ist sofort klar: Hier sind keine Anfänger am Werk. Jeder Handgriff sitzt. Schlichte Gläser werden liebevoll dekoriert und mit Kerzen versehen zu einem weihnachtlichen Hingucker. Hier entsteht eine adventliche Pyramide aus Filz, da ein ausladendes Gesteck als adrette Alternative für den klassischen Adventskranz.

„Mit sieben bis acht Damen wird es verdammt eng“, berichtet Taglieber-Mair mit einem herzhaften Lachen. Um den riesigen Tisch in der Mitte des Raums herrscht geschäftiges Treiben. Mit grünen Tannenzweigen, frisch geschnitten aus den Gärten der Gemeindemitglieder, bekommt so manches Gebinde den letzten Schliff.

Neben den Kugelgehängen, dekorativen Spiralbäumen oder adventlichen Gestecken am Kunsthandwerksstand dürfen sich die Besucher des Mühlrieder Weihnachtsmarktes auf den Feinkoststand mit seinen legendären, selbst gebackenen Plätzchen und Kletzenbrot, dem Heilig-Geist-Wölkchen, Pralinen, Marmeladen und Chutneys freuen. Aus dem Holzofen gibt es nicht nur die KJG-Rahmflecken, sondern heuer erstmals frischgebackene Lebkuchen. Für die Jüngsten stehen Esel und Schaf im Streichelzoo bereit sowie das Lebzeltendrehen, Kinderbasteleien oder das Kinderkarussell des Vater-aktiv-Teams. Natürlich dürfen auch Glühwein und Kinderpunsch nicht fehlen sowie Würstlbraterei und Steaksemmelgrill. Selbst gebackene Kuchen und Fair-Trade-Kaffee gibt es im Pfarrzentrum, wo man auch entspannt im christlichen Bücherstand stöbern kann. Für 16 Uhr hat sich der Nikolaus angekündigt.

Bereits am Samstagabend nach der Vorabendmesse um 19 Uhr werden Adventskränze und -gestecke zum Kauf angeboten. Auch der Familiengottesdienst am ersten Advent um 10 Uhr ist in den Weihnachtsmarkt eingebettet. Der Erlös des Mühlrieder Weihnachtsmarktes kommt zu 100 Prozent der Mission in North Horr (Kenia) und sozialen Hilfsprojekten zugute.